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# taz.de -- Respect Gaymes: Sportfest ohne Prominenz
> Das Sportfest Respect Gaymes wirbt für Toleranz gegenüber Schwulen und
> Lesben. Doch auch bei der sechsten Austragung fehlt die Unterstützung
> durch Berlins Profivereine.
Bild: Die Regenbogenfahne, stolzes Symbol der Homosexuellen.
Das Motto ist aus den vergangenen Jahren bekannt: "Zeig Respekt für Schwule
und Lesben" steht als Leitmotiv über den [1][Respect Gaymes], die am
Samstag zum sechsten Mal im Jahnsportpark ausgetragen werden. Die Liste
bekannter Persönlichkeiten, die in der Vergangenheit das Fest und den Kampf
gegen Homophobie unterstützt haben, ist lang. Auf der [2][Website des
Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg (LSVD)] sind die Promis
unter den Rubriken Politik und Unterhaltung aufgeführt: Klaus Wowereit, Cem
Özdemir, die No Angels, Rosenstolz und Fernsehpastor Jürgen Fliege.
Namhafte Vertreter der Berliner Sportszene waren dagegen stets rar.
Im vergangenen Jahr hat LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert noch eingeräumt,
man müsse gerade im Bereich des Profifußballs die Bemühungen bei der
Botschaftersuche verstärken. Doch zwölf Monate später bekennt Steinert, man
habe in dieser Frage "umgesteuert". Zu berücksichtigen sei, was die Respect
Gaymes überhaupt leisten könnten. Die Veranstaltung sei ein Ort der
Unterhaltung, der Information und der Begegnung. Der Sport werde dabei nur
als Medium genutzt. Um in die Strukturen des Fußballs zu gelangen,
kooperiere man inzwischen mit dem Berliner Fußballverband. Eine gemeinsame
Fachtagung zum Thema Homophobie und Fußball ist im Herbst geplant. Dann,
erklärt Steinert, wolle man mit der Rückendeckung des Verbandes auch wieder
an die Profis herantreten.
Ohne diese Rückendeckung hätten Fußball-Erstligist Hertha BSC und
Zweitligist Union in den vergangenen Jahren bei Anfragen immer wieder
argumentiert, die eigenen Spieler zu nichts verpflichten zu können.
Stattdessen wurden die Respect-Gaymes-Veranstalter an das jeweilige
Management der Spieler verwiesen.
So haben die Organisatoren der Respect Gaymes auch dieses Jahr auf
Fußballprominenz verzichtet und die kleinere Lösung bevorzugt. Gerne habe
man das Angebot des langjährigen Kooperationspartners Tennis Borussia
Berlin angenommen, Jessica Brückner zur Botschafterin der diesjährigen
Spiele zu ernennen, sagt Steinert. Auch wenn das Frauenteam von TeBe gerade
aus der 2. Bundesliga abgestiegen ist, findet er, dass diese Wahl so kurz
vor Beginn der Frauenfußball-WM gut passt.
Die Veranstaltung hat sich trotz namhafter Unterstützung indes etabliert.
Die Anmeldeliste für das Fußballturnier, das Kernstück der Respect Gaymes,
war dieses Mal noch früher voll als in den vergangenen Jahren. Sechzig
Teams treten gegeneinander an.
Ein Breakdance-Battle wurde bereits im vergangenen Jahr ins Programm
genommen, weil unter Breakdancern homophobe Einstellungen weit verbreitet
sind. Die Entscheidung, dieses Jahr erstmals noch ein
Beachvolleyball-Turnier auszurichten, dürfte hingegen eher der allgemeinen
Beliebtheit der Sportart geschuldet sein.
Sonderlich überraschen können die Respect Gaymes die erfahrenen Besucher
nicht mehr: "Wir sind dabei, unsere Spiele zu verfeinern. Der
Neuigkeitswert der Veranstaltung ist gewiss nicht mehr so groß", räumt
Steinert ein. Für ihn sei das Besondere an den Respect Gaymes nach wie vor
die heterogene Mischung der Besucher. Es kämen junge Menschen aus den
unterschiedlichsten Stadtteilen zusammen, die mit dem Thema Homophobie
konfrontiert würden.
Sollte die angestrebte Nähe zum Berliner Fußballverband zur Folge haben,
dass auch mal ein Profi wie Herthas Raffael oder Unions Ahmed Madouni
vorbeischaut, gäbe es der Veranstaltung an Renommee und der Wahrnehmung in
der Öffentlichkeit ganz sicher einen beträchtlichen Schwung.
3 Jun 2011
## LINKS
[1] http://www.respect-gaymes.de/
[2] http://www.berlin.lsvd.de/
## AUTOREN
Johannes Kopp
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