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# taz.de -- Kommentar Kosten Polizeieinsatz: Aufrüsten ist leichter als abrüs…
> Polizeinsätze kosten Geld, je größer sie sind, desto mehr. Das wäre
> banal, wenn es denn auch umgekehrt gelten würde.
Dieser Preis ist heiß: Rund 5 Millionen Euro sind laut Polizei bei ihren
Einsätzen rund um den diesjährigen 1. Mai angefallen. 5 Millionen Euro, das
ist in Zeiten knapper Kassen eine Summe, die ins Auge springt. Die dazu
genutzt werden kann, je nach Gusto mehr Polizei oder weniger
Demonstrationen zu fordern.
Dabei ist die hinter der Zahl stehende Sachlage banal: Polizeieinsätze
kosten Geld. Große Polizeieinsätze kosten viel Geld. Und Einsätze an
extremen Großkampftagen kosten dementsprechend extrem viel Geld.
Da liegt die Idee fast auf der Hand, die Kosten den Verursachern aufs Auge
zu drücken. Für den Fall darf man aber gleich daran erinnern, dass alle
Demonstrationen auf der Grundlage eines demokratischen Grundrechtes
beruhen. Und Demokratie ist nicht nur ein hohes Gut, sondern auch ein
teures. Wahlen, Volksabstimmungen und auch Demonstrationen kosten Geld. Wer
hier also ein Sparpotenzial vermutet, kommt um Kürzungen an unserer
Verfassung nicht drum herum.
Dennoch lohnt eine Analyse der Zahlen. Denn sie belegen die bedenkliche
Tendenz im Sicherheitsapparat, eine einmal gut begründete Hochrüstung für
alle Folgefälle als Standard zu setzen. Anders ist kaum nachvollziehbar,
warum am 1. Mai 2011 exakt so viele Kräfte im Einsatz waren wie im Vorjahr,
als es zusätzlich zu den üblichen Protestzügen auch noch eine NPD-Demo gab.
Einsätze an extremen Großkampftagen dürfen extrem viel Geld kosten. Normale
Großeinsätze aber müssen billiger sein. Auch in dieser Reihenfolge sollte
das eine eigentlich banale Erkenntnis sein.
6 Jun 2011
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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