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# taz.de -- Kommentar Bremer Senatsbildung: Partner auf Augenhöhe
> Kompromiss auf Bremisch: Die Grünen ringen der SPD zwar einen
> Senatsposten ab, die SPD muss aber nur Kompetenzen im Gegenwert eines
> halben abtreten.
Bild: Das Bremer Loch ist eine Sparbüchse für Gemeinnütziges. Andere Haushal…
Die Bremer Grünen stellen künftig drei statt bisher zwei SenatorInnen. Das
Ergebnis einer gewieften Verhandlungsstrategie? Ja, könnte man sagen, denn
sie haben einer SPD einen Senatssitz abgerungen, die sich selbst zu den
Wahlsiegern zählt. Und das, obwohl die Grünen in ihrem Kernressort Umwelt
bislang nicht mit einem personellen Pfund wuchern konnten.
Nein, könnte man auch sagen, denn die SPD hat das Sozialressort gründlich
gerupft, bevor sie es den Grünen überließ: Das Gesundheitsressort - in
Hamburg von der SPD gerade wieder zu einer eigenen Behörde aufgewertet -
bekommt die SPD-Bildungssenatorin zugeschlagen. Der wichtige Bereich Arbeit
geht an den SPD-Wirtschaftssenator. Und die spannende Aufgabe Integration
soll SPD-Bürgermeister Jens Böhrnsen mit der linken Hand mitmachen.
Das relativiert den Verhandlungserfolg der Grünen. Sie haben zwar optisch
mit drei von sieben SenatorInnen zur SPD aufgeschlossen, politische
Entscheidungsgewalt hat die SPD aber eher im Volumen eines halben
Senatspostens eingebüßt. Eine urbremisch anmutende Kompromissformel, die
dem Harmoniemenschen Böhrnsen auf den Leib geschneidert scheint.
Klar ist, dass die Bremer SPD die Grünen endgültig als Partner auf
Augenhöhe akzeptiert hat und nicht mehr nur als Mehrheitsbeschaffer sieht.
Eine Perspektive, an die sie sich bundesweit gewöhnen müssen wird.
16 Jun 2011
## AUTOREN
Jan Kahlcke
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