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# taz.de -- ZDF kürt Thomas Bellut zum Intendanten: Bangen um Thomas Gottschalk
> Mit einem Erdrutschsieg wird ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut zum Chef
> des ZDF ab 2012 gewählt. Kunststück: Gegenkandidaten gab's nicht. Doch
> was macht Thommy G.?
Bild: Thommy saust und braust: Gottschalk löst eine verlorene Wette ein, bei d…
Wenn es in Deutschland wirklich Überraschungen geben sollte, hätte das
nicht passieren dürfen: Mit 70 von 73 abgegeben Stimmen ist
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut zum künftigen Intendanten auf dem
Mainzer Lerchenberg gewählt worden, er tritt sein Amt am 14. März 2012 an.
Dass es nicht noch mehr Stimmen waren, ist ausschließlich dem Umstand zu
verdanken, dass nicht alle 77 FernsehrätInnen der Anstalt da waren - und
FAS-Feullietonchef Claudius Seidl übrigens auch nicht.
Der hatte zwar noch die Zeit gefunden, aus seiner Spaß- noch ganz offiziell
eine Ernstkandidatur gemacht, allein die Figur im Fernsehrat, die ihn
satzungsmäßig hätte vorschlagen müssen, fand sich nicht. Und so saßen nach
der Wahl Noch-Intendant Markus Schächter und Demnächst-Intendant vor der
Presse, der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz erinnerte an den
Volksaufstand vom 17.06.1953 und schien ganz vergnügt, dass etwas ähnliches
in seinem Gremium dezidiert nicht stattgefunden hatte. Dass es für Bellut
nicht mal zu einem Gegenkandidaten gereicht hatte, erläuterte Polenz
mithilfe des Fußballgottes: Bayern habe ja schließlich auch nur Manuel
Neuer als Torwart gewollt und Bellut "wird gut halten, aber auch weite
Abwürfe machen".
## ARD-Avancen zeigte Bellut die gebräunte Schulter
Aber ja nicht noch mehr junges Publikum abwerfen, mahnte gleich danach der
neue Intendant in spe. Allerdings: ARD-Avancen in Sachen gemeinsamer
Jugendkanal zeigten Schächter wie Bellut die gebräunte Schulter, "Ich habe
nicht den Ehrgeiz, neue Kanäle ins Leben zu rufen", sagte Bellut. Er will
es weiter im Hauptprogramm wagen, ZDFneo ausbauen, und sich bei aller
telegenität vom Fernsehschirm fernhalten: "Ich habe genug Rotlicht genossen
in meinem Leben", sagt Intendant in spe, dann sagt ein Pressevertreter
"Elke Heidenreich" und Bellut sieht aus, als müsste er beim Gedanken an die
in Ungnade gefallene ZDF-Lesetante gleich brechen - aber wirkt dabei immer
noch unendlich telegen. Wie macht der Mann das?.
Doch bis März 2012 muss er sich noch gedulden, solange regiert beim ZDF
Markus Schächter, der ganz gelöst ist an diesem Freitag und droht, er sei
nun alles andere als eine lame duck, sondern habe sich für die große
Freiheit entschieden.
Eigentlich hat bei soviel ZDF-Freude nur Thomas Gottschalk gefehlt, doch
der ist schon auf Mallorca, wo morgen seine "Wetten,
dass...?"-Abschiedssause steigt. Und außerdem verhandelt Gottschalk gerade
mit der ARD, obwohl im das ZDF eine tolle wöchentliche "Late Night Show zur
Primetime" (Bellut) angeboten hat.
Aber die ARD, lassen die ZDF-Granden durchblicken, wedeln wohl mit mehr.
Ein Nachlegen bei der ZDF-Offerte komme aber nicht in die Tüte, sagt
Schächter. Aber wenn Gottschalk tatsächlich dem Zweiten adé sagte, wäre er
schon enttäuscht, meint Bellut nach der Pressekonferenz und bittet noch
darum, ein "ein bisschen" einzuschieben, falls man das jetzt schreiben
wolle. Gern geschehen.
17 Jun 2011
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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