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# taz.de -- Atomausstieg praktisch: Strom von nebenan
> Norddeutsche Wohnungsunternehmen wollen bei der Energiewende mitmischen
> und mahnen Blockheizkraftwerke und höhere Fördergelder an.
Bild: Groß im Kommen, aber von Kürzungen betroffen: Eine Fassade wird energie…
Die Energiewende wird auf die Wohnungswirtschaft durchschlagen. Wie im
Vorfeld der Jahrestagung des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen
(VNW) deutlich wurde, wollen die Unternehmen sich zum einen selbst in der
Energieerzeugung engagieren; zum anderen verlangen sie staatliches
Fördergeld, um ihre Wohnungen auf einem akzeptablen Mietniveau energetisch
modernisieren zu können.
Verbandsdirektor Joachim Wege bricht eine Lanze für den Bau von
Blockheizkraftwerken (BHKW), die eines oder mehrere Gebäude beheizen und
zugleich Strom produzieren. "Bevor man darüber redet, Energie von weit her
zu holen, sollte man sie lieber dezentral erzeugen", sagte Wege mit Blick
auf den geplanten Umbau der Stromversorgung.
Wege sieht in den Blockheizkraftwerken eine Möglichkeit, insbesondere die
Schwankungen beim Windstrom in Norddeutschland auszugleichen. Leider stehe
dazu im Energiekonzept der schwarz-gelben Bundesregierung nur eine kurze
Passage. Dabei wäre mit jedem für ein BHKW eingesetzten Euro weitaus mehr
Kohlendioxid (CO2) einzusparen als bei der Förderung der Photovoltaik.
Ein großes Kohlekraftwerk mit Fernwärmeauskoppelung wie jenes in
Hamburg-Moorburg steht dem nach Ansicht Weges nicht entgegen. "Moorburg ist
sinnvoll, wenn die Kraft-Wärme-Koppelung (KWK) genutzt wird", sagt Wege.
Anders als die Grünen im ehemaligen Hamburger Senat hält er die Einspeisung
aus dem Großkraftwerk für kompatibel mit der Einspeisung aus kleinen
Einheiten.
HAMBURG taz | Auch der Fernwärmebedarf sei groß genug für beides. Nötig sei
ein Wärmekataster, das es ermögliche, mit Blick auf die ganze Stadt
langfristig zu planen. Hemmend sei für die öffentlichen und
genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen vielmehr die Gesetzeslage. Strom
aus Photovoltaik- oder KWK-Anlagen einzuspeisen wirke sich steuerlich
ungünstig aus.
Wege kritisiert, dass die Regierung Merkel die Förderung der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KFW) für das energiesparende Sanieren von Gebäuden kürzen
will. Die angepeilte Jahressumme von 1,5 Milliarden Euro sei viel zu
niedrig und liege weit unter dem, was die halbstaatliche Deutsche
Energieagentur (Dena) verlange.
In sozialpolitischer Hinsicht warnt Wege den Bund überdies davor, die
Städtebauförderung zu kürzen. Mit dieser hätten über Jahrzehnte verlässli…
Wohnquartiere gepflegt werden können. Was hier gespart werde, werde in
Zukunft weitaus höhere Kosten verursachen.
22 Jun 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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