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# taz.de -- Verkauf für 35 Millionen Dollar: Millionengrab MySpace
> Einst das bedeutendste Online-Netzwerk der Welt, wird Myspace nun für
> einen Spottpreis verkauft. Die neuen Besitzer, unter ihnen Popstar Justin
> Timberlake, entlassen jeden zweiten Mitarbeiter.
Bild: Mehr erreichen? MySpace am Bildschirm.
WASHINGTON/ NEW YORK afp/rtr | Nach sechs Jahren hat der Medienmogul Rupert
Murdoch das schwer in der Krise steckende soziale Netzwerk MySpace
verkauft. Übernommen hat es die Internet-Werbefirma Specific Media, wie
beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Mit dem Verkauf machte Murdochs
News Corp. einem Bericht des Technikblogs All Things Digital [1][zufolge
einen herben Verlust.]
Bei der Übernahme mit im Boot sei Popstar Justin Timberlake, teilte
Specific Media am Mittwoch mit. Er werde einen Anteil übernehmen und eine
wichtige Rolle bei der Strategieentwicklung für Myspace spielen. Der Deal
steht zudem im Kontrast zu dem großen Interesse, das neuere Internet-Seiten
wie LinkedIn, Twitter und Groupon derzeit bei Investoren hervorrufen.
Vor sechs Jahren hatte die News Corp. für das Onlinenetzwerk noch 580
Millionen Dollar (heute gut 400 Millionen Euro) gezahlt. Laut All Things
Digital, das ebenfalls zur Firmengruppe Murdochs gehört, zahlte Specific
Media nun nur noch 35 Millionen Dollar - also gerade einmal ein Sechzehntel
des ursprünglichen Kaufpreises. News Corp. soll dabei weiterhin einen
Minderheitsanteil behalten, wie Specific-Media-Chef Tim Vanderhook
erklärte. Zum Kaufpreis äußerte er sich nicht.
Als Murdoch MySpace kaufte, war es noch das soziale Netzwerk mit den
meisten Mitgliedern. Allein in den USA verfügte MySpace damals über 21,8
Millionen Nutzer, während Konkurrent Facebook gerade einmal auf 8,3
Millionen Mitglieder kam. Doch schon im Mai 2009 überholte das Netzwerk von
Mark Zuckerberg den Vorreiter und gewann weiter hinzu, während die
MySpace-Gemeinde schrumpfte. Mittlerweile dominiert Facebook den Markt mit
weltweit fast 700 Millionen Nutzern.
## Selbst der Chef muss gehen
Vanderhook bezeichnete seinen Neuerwerb aber als "angesehenen Vorreiter",
der in Sachen sozialer Netzwerke Pionierarbeit geleistet habe. "Das
Unternehmen hat die Art und Weise verändert, wie die Nutzer Onlineinhalte
entdecken, sie konsumieren und nutzen", erklärte der Specific-Media-Chef.
Laut All Things Digital soll als Folge des Verkaufs etwa die Hälfte der
rund 500 Mitarbeiter von MySpace entlassen werden. Auch MySpace-Chef Mike
Jones wird den Angaben zufolge gehen. Seiner Belegschaft teilte er mit,
dass er in zwei Monaten MySpace verlasse. "Während ich es bedauere, dass
wir nicht länger gemeinsam für MySpace arbeiten werden, so bin ich doch
sehr stolz auf die Arbeit, die wir geleistet haben und ich glaube, wir
haben sie exzellent gemacht - sogar unter extrem schwierigen Umständen",
schrieb Jones in einem Brief an seine Belegschaft, den Blogs im Internet
veröffentlichten.
MySpace hat seit der Übernahme durch News Corp. eine Reihe von
Veränderungen hinter sich. Weil seine Popularität schwand, sollte sich das
Netzwerk zuletzt als Sammelbecken für Musik-Fans neu erfinden. Dennoch gab
das Murdoch-Unternehmen die Internetplattform auf, erklärte sie im
vergangenen November als "nicht haltbar" und stellte sie schließlich im
Januar zum Verkauf.
30 Jun 2011
## LINKS
[1] http://allthingsd.com/20110629/exclusive-myspace-to-be-sold-to-specific-med…
## TAGS
Justin Timberlake
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