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# taz.de -- Grenzüberschreitende Kommunikation: Mobilfunk soll billiger werden
> Die EU möchte die grenzüberschreitenden Handy-Gebühren weiter senken.
> Erstmals sind auch Preisgrenzen für mobiles Surfen im Internet geplant.
Bild: Der Anruf vom Strand in die Heimat soll billiger werden.
BERLIN taz | Die EU erhöht den Druck auf die europäischen
Handynetzbetreiber: Durch eine weitere Senkung der Endpreisgrenzen sollen
die Gebühren für Handybenutzung in den Mitgliedsländern weiter fallen. Auch
die Kosten für mobiles Surfen sollen stärker reguliert werden.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes will die neuen Pläne Mittwoch in
Brüssel vorstellen.
Hintergrund ist, dass die geltende EU-Verordnung zum sogenannten Roaming im
Juni 2012 ausläuft. Seit 2007 hatte die Union in mehreren Etappen die
Höchstgrenzen für Handygebühren im EU-Ausland gedrückt, zuletzt am 1. Juli.
Anrufe dürfen seitdem maximal nur noch 41 Cent kosten, eingehende Gespräche
nicht teurer als 13 Cent sein.
Mit der neuen Verordnung sollen erstmals auch Endpreisgrenzen für das
"Datenroaming" - das Surfen im Internet vom Handy aus - festgelegt werden.
"Dieser Schritt wird durch die stark gewachsene Rolle von Smartphones und
Blackberries immer dringlicher", erklärt Carsten Lietz, Pressesprecher der
EU-Kommission in Berlin. Bisher zahlen Handybenutzer im Durchschnitt etwas
über 2 Euro pro Megabyte. Verschiedene Medien berichten, dass die neue
Verordnung ab 2012 eine Preisobergrenze von 90 Cent pro Megabyte vorsieht.
Ähnlich wie bei der Regulierung der Anruf- und SMS-Gebühren solle diese
Deckelung dann in den nächsten Jahren weiter abgesenkt werden. Bis heute
sind Nutzer beim Datenroaming vor "Gebührenschocks" nur begrenzt geschützt:
Sind 60 Euro Gebühren innerhalb eines Monats erreicht, erhalten sie
automatisch eine Warnung.
## Einfacherer Zugang zu Roaming-Diensten
Dann kann erst durch eine Bestätigungseingabe weitergesurft werden.
Allerdings gilt diese Kostenbremse nur innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten.
Neben den Eingriffen beim Datenroaming plant die Kommission weitere
Maßnahmen. So sollen Anbieter gezwungen werden, Reisenden vorübergehend
einfacher Zugang zu den Roaming-Diensten von ausländischen Netzbetreibern
zu geben, sofern diese günstiger sind. Kunden würden so nicht nur Geld
sparen, sondern könnten auch ihre eigene Nummer behalten.
Ziel der EU ist, eines Tages die Differenzen für Handygebühren in den
Ländern der Union vollkommen aufzuheben. 2015 soll es nach den derzeitigen
Plänen so weit sein. EU-Sprecher Lietz hebt hervor, dass die Deckelung der
Gebühren durch die Union einen besonderen Schritt darstellt.
"Die Festlegung von solchen Endpreisgrenzen ist natürlich ein starker
Eingriff in den Wettbewerb und ist daher eher untypisch." Für Bernd
Ruschinzik von der Verbraucherzentrale Berlin gehen die derzeitigen Pläne
der Kommission zwar in die richtige Richtung. Allerdings "bleibt die ganze
Chose weiterhin viel zu teuer."
5 Jul 2011
## AUTOREN
Johannes Kulms
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