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# taz.de -- Kommentar Mülltrennung: Verordnung für die Tonne
> Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) hat sich in bemerkenswerter
> Ungeschicklichkeit selbst als Tonnenmuffel geoutet. Deshalb muss die
> Stadtreinigung Verweigerer mit Glacéhandschuhen anfassen.
Bild: Biomüll gehört in die braune Biotonne.
Europas Umwelthauptstadt Hamburg belegt im Land der
Mülltrennungsweltmeister den letzten Platz. Dabei ist Besserung längst, nun
ja, beschlossen. Mit der Wertstoffverordnung.
Nur mit der Umsetzung haperts: Wenn Stadtreinigungs-Chef Rüdiger Siechau
ankündigt, die ungeliebten Biotonnen einfach in die Vorgärten zu stellen,
muss er am nächsten Tag zurückkrebsen. Gerade so, als wäre das ein
Willkürakt eines Unrechtsregimes, nicht geltendes Recht. Hausbesitzer haben
die Gelegenheit, sich zu wehren. Nur wer gar nicht reagiert, soll durch die
Tonne vor der Tür dazu bewogen werden.
Viele werden es auch dann nicht tun. Hausverwaltungen zum Beispiel, die aus
reiner Bequemlichkeit nichts gemacht haben. Schließlich können sie die
Müllgebühren an die Mieter weiterreichen, haben also kein besonderes
Interesse, die Restmüllmenge zu reduzieren. Und mancher Häuslebesitzer wird
den Segen von Bio- und Papiertonne dann erkennen, wenn er merkt, dass er
für eine kleinere Restmülltonne weniger zahlt.
Warum die Stadtreinigung Verweigerer weiterhin mit Glacéhandschuhen
anfassen muss? Weil Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) sich in
bemerkenswerter Ungeschicklichkeit selbst als Tonnenmuffel geoutet hat.
Damit ist die Wertstoffverordnung eigentlich für die Tonne.
5 Jul 2011
## AUTOREN
Jan Kahlcke
## TAGS
Kreislaufwirtschaftsgesetz
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