# taz.de -- Anschlag in Mumbai: 17 Tote, 131 Verletzte | |
> Das indische Innenministerium hat die Zahl der Opfer des mutmaßlichen | |
> Terroranschlags von Mumbai korrigiert. Die Suche nach den Tätern läuft, | |
> Pakistan spricht sein Beileid aus. | |
Bild: Sicherheitskräfte in Mumbai. | |
MUMBAI dapd/afp | Der indische Innenminister Palaniappan Chidambaram hat | |
die Zahl der Toten bei der Anschlagsserie in Mumbai nach unten korrigiert. | |
Nicht wie zunächst gemeldet 21, sondern 17 Menschen seien bei den drei | |
koordinierten Terroranschlägen am Mittwoch getötet worden, sagte | |
Chidambaram am Donnerstag in Mumbai. 131 Menschen seien verletzt worden. | |
Einen Tag nach den Anschlägen gebe es noch keine heiße Spur, welche | |
Terrorgruppe dafür verantwortlich sei, sagte er weiter. Es habe keine | |
geheimdienstlichen Hinweise auf einen Anschlag in Mumbai gegeben. Die | |
Bomben hätten Ammoniumnitrat enthalten und seien nicht ferngezündet worden. | |
Am Mittwochabend waren binnen einer Viertelstunde in mehreren belebten | |
Vierteln Mumbais drei Sprengsätze explodiert. | |
Ministerpräsident Manmohan Singh rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren | |
und zusammenzustehen. Die indische Polizei lehnte es am Mittwoch ab, über | |
die Urheber der Anschlagsserie zu mutmaßen. Die Behörden strebten auf der | |
Suche nach den Drahtziehern einen umfassenden Ermittlungsansatz an. "Alle | |
Gruppen, die Indien feindlich gesonnen sind, sind auf dem Radar", sagte | |
Chidambaram. Derzeit werde nichts ausgeschlossen. | |
Einen Tag nach den Anschlägen sei es aber noch zu früh, "mit dem Finger auf | |
eine bestimmte Gruppe zu deuten". Bislang habe sich niemand zu den | |
Bombenanschlägen bekannt, sagte der Minister. Klar sei nur, dass die Täter | |
"sehr gefühllos" gehandelt hätten, vielleicht sei es eine sehr kleine, | |
geheim operierende Gruppe. | |
Indien hatte erst vor wenigen Monaten wieder Friedensgespräche mit Pakistan | |
aufgenommen, das für die Terrorserie in Mumbai im November 2008 | |
verantwortlich gemacht wurde. Damals hatten Bewaffnete unter anderem zwei | |
Luxushotels gestürmt und 166 Menschen getötet. Die Angriffe wurden einer | |
von Pakistan aus operierenden fundamentalistischen Organisation angelastet. | |
Die pakistanische Regierung sprach Indien ihr Beileid aus. Auch | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama kondolierten. | |
Chidambaram nahm auch die Geheimdienste in Schutz; die Taten könnten nicht | |
auf ein Versagen ihrerseits zurückgeführt werden. Nach den Terrorangriffen | |
vom November 2008 seien die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Die | |
Geheimdienste hätten seitdem eine Reihe geplanter Attentate verhindert. Die | |
Inder lebten allerdings in der "problematischsten Nachbarschaft der Welt", | |
fügte der Innenminister hinzu. Pakistan und Afghanistan seien "das | |
Epizentrum des Terrorismus". Daher seien alle indischen Städte "anfällig" | |
für Anschläge. | |
14 Jul 2011 | |
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