Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- CDU in Baden-Württemberg: Mit Thomas Strobl aufleben
> Der neue Chef der Schwaben-CDU will die neue grün-rote Landesregierung
> "so schnell wie möglich" ablösen. Er will Baden-Württemberg ein Leitbild
> geben.
Bild: Die CDU in Baden-Württemberg hat ihren bisherigen Generalsekretär Thoma…
LUDWIGSBURG taz | Als Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag auf dem
Parteitag der baden-württembergischen CDU auftrat, musste sie erst einmal
eines loben: "Das war ein perfektes Timing. Ich musste keine Sekunde
warten." Diesen Umstand verdankte die CDU-Chefin aber allein einer
Tatsache: In Ludwigsburg fand keinerlei Aussprache statt. Zwar war eine auf
der Tagesordnung vorgesehen, doch keines der Parteimitglieder meldete sich
zu Wort. Trotz der schweren Niederlage bei der Landtagswahl Ende März,
trotz verlorener Regierungsmacht nach 58 Jahren schienen die CDUler in
Baden-Württemberg keinen Redebedarf über eine Neuausrichtung zu haben.
Dabei hat sich der am Samstag gewählte Landesparteichef, [1][Thomas
Strobl], eine "lebendige, diskutierende Partei" gewünscht. Doch davon war
wenig zu spüren. Das dürfte auch an den Regionalkonferenzen liegen, die die
CDU in der Zwischenzeit abgehalten hat: Auf diesen nichtöffentlichen
Sitzungen sollen einige Mitglieder ordentlich Dampf abgelassen haben.
So stand in Ludwigsburg die Wahl des neuen Vorsitzenden im Mittelpunkt. Zum
ersten Mal in der Geschichte der Landes-CDU hat es eine Kampfabstimmung
gegeben. In dieser setzte sich der bisherige Generalsekretär Strobl gegen
den bis dahin kaum bekannten Landtagsabgeordneten Winfried Mack durch. Auf
Strobl entfielen 63 Prozent, auf Mack 36.
In seiner Bewerbungsrede hatte sich Strobl zuvor basisnah gegeben. Er
sprach von einer Wahl für "entscheidende Jahre". Die erste Aufgabe sei es,
"die neue Regierung so schnell wie möglich wieder abzulösen". Dafür habe
die CDU gegenüber anderen Parteien ein entscheidendes Kapital: die über
70.000 Mitglieder mit einer flächendeckenden Verwurzelung. "Dieses
Potenzial hilft uns, um unserer Heimat ein Leitbild zu geben." Die
baden-württembergische CDU ist der zweitgrößte Landesverband Deutschlands
und damit für die Gesamtpartei wichtig.
Der 51-jährige Strobl wird in Berlin Gewicht haben. Dort ist er im
Bundestag ohnehin [2][Chef der baden-württembergischen Landesgruppe]. Die
63 Prozent sind allerdings kein großer Vertrauensbeweis. Im Vorfeld der
Wahl war von Parteimitgliedern oft kritisiert worden, dass Strobl als
ehemaliger Generalsekretär zu den Verantwortlichen für den Machtverlust
gehöre.
Den meisten Applaus erhielt am Samstag Ex-Ministerpräsident und
Strobl-Vorgänger Stefan Mappus. Der übernahm in seiner Rede die
Verantwortung für die Wahlniederlage - um dann die Rolle der Medien im
Wahlkampf zu geißeln. "Es ging nicht um Themen, sondern um die Ablösung der
CDU-geführten Landesregierung", sagte er.
25 Jul 2011
## LINKS
[1] /Kolumne-Unbeliebt/!74538/
[2] /Mappus-Nachfolge-bei-Suedwest-CDU/!69519/
## AUTOREN
Nadine Michel
## ARTIKEL ZUM THEMA
CDU in Baden-Württemberg: Die Basis will mitdiskutieren
Der neue Vorsitzende der baden-württembergischen CDU will eine neue
Diskussionskultur etablieren. Doch die Partei fällt immer wieder in alte
Verhaltensmuster zurück.
Kolumne Unbeliebt: Strobl bestellt einen Schnaps
Oettinger gedeckt, Atomporno abgeräumt. Nun will Schäubles Schwiegersohn
Thomas Strobl zum Machtfaktor in der CDU werden. Dafür muss er sich
unbeliebt machen.
Mappus-Nachfolge bei Südwest-CDU: Schäubles Schwiegersohn will's werden
Thomas Strobl, Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg, wird für das Amt
des Landeschefs kandidieren. Dabei wurde er auf einer Basiskonferenz für
die CDU-Wahlschlappe verantwortlich gemacht.
Ländle-CDU ohne Mappus: Gönner will's wissen
Der Machtkampf in der Südwest-CDU eskaliert: Mappus-Vertraute Tanja Gönner
gegen Mappus-Gegenspieler Peter Hauk heißt das Duell um Partei- und
Fraktionsvorsitz bei den Wahlverlierern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.