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# taz.de -- Berliner unterschiedlich interessiert am Bildungspaket: Politik ist…
> Im Nordwesten der Stadt beantragen besonders viele Eltern das
> Bildungspaket, im Südosten besonders wenig. Hier ist politische
> Ursachenforschung gefragt statt Elternbashing.
Bild: Das Bildungspaket finanziert auch das Schulessen.
Das Bildungspaket ist kein Renner. Dieses Fazit kann man, rund vier Monate
nach Einführung der Zusatzleistungen für bedürftige Kinder durch das
Familienministerium, ganz ohne Polemik ziehen. Polemik ist beim Thema
Kinderarmut ohnehin fehl am Platz - schließlich haben bereits die Vereinten
Nationen Deutschland wegen der mangelnden Teilhabe von Hartz-IV-Empfängern
gerügt.
Wenn jetzt eine Senatsanfrage ans Licht bringt, dass im Nordwesten der
Stadt besonders viele Eltern das Bildungspaket beantragt haben und im
Südosten besonders wenig, wäre das ein Anlass, politische Ursachenforschung
zu betreiben: Informieren die Jobcenter und Jugendämter in Treptow besser
über die neuen Leistungen als die in Spandau? Oder liegt es an
Sprachkenntnissen der Eltern, dass das Paket in manchen Gegenden kaum
beantragt wird? Da die Auswertung des Senats auch zeigt, dass Asylbewerber
das Paket besonders selten abrufen, ist die Kombination aus beidem
wahrscheinlich.
## Politisch hilflos
Jetzt auf die Dummheit der Eltern abzuheben, wie es der sozialpolitische
CDU-Sprecher Hoffmann am Wochenende tat, ist eine Demonstration politischer
Hilflosigkeit. Wieso sollten Tempelhofer intelligenter sein als
Reinickendorfer? Eher zeugt es von Dummheit, wenn die amtierende
Sozialsenatorin Bluhm (Linke) sagt, man werde auf keinen Fall eine
Informationskampagne starten. Klingt, als gönne der Senat der
Sozialministerin keinen Erfolg. Für die Berliner Kinder, ob aus Spandau
oder Treptow, ist das eine schlechte Nachricht.
24 Jul 2011
## AUTOREN
Nina Apin
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