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# taz.de -- Bremen gegen Kaiserslautern: Werder siegt mit B-Sturm
> Bremen gönnt sich zur Abwechslung mal ein Erfolgserlebnis zum
> Saisonauftakt. Dem Verein droht aber neue Unruhe, denn Führungsspieler
> Mertesacker will offenbar fort.
Bild: Markus Rosenberg ist zurück in Bremen – und trifft gleich doppelt.
BREMEN taz | Mit dem Schlusspfiff sackte die halbe Mannschaft Werder
Bremens auf dem Platz zusammen. Ein vertrautes Bild aus der vergangenen
Spielzeit. Doch diesmal war es die bloße Erschöpfung – und die
Erleichterung, nach fünf Jahren endlich mal wieder mit einem
Erfolgserlebnis in eine neue Saison zu starten. "Man hat gesehen, dass die
Mannschaft gar nicht weiß, wie man mit dieser Feierstimmung umgehen soll",
erklärte Per Mertesacker die ungewohnte Stimmungslage.
Die Angst, wieder frühzeitig in eine Abwärtsspirale gezogen zu werden, war
diesmal ausgerechnet von den Werder-Verantwortlichen selbst geschürt
worden. Der Aufsichtsratsvorsitzende Willi Lemke und Geschäftsführer Klaus
Allofs lieferten sich währen der Saisonvorbereitung einen öffentlichen
Streit über den wirtschaftlichen Kurs des Vereins.
Angesichts fehlender Einnahmen aus der Champions League und eines teuren
Kaders wurde um jeden Neuzugang erbittert gefeilscht. Klubinsider sprachen
schon von einer "griechischen Tragödie", die sich da im Innern der
"Werder-Familie" abspiele.
Doch dann zeigten die Spieler schon in den ersten 20 Minuten im Spiel gegen
Kaiserslautern so viele schöne Spielzüge wie in der ganzen letzten Saison
nicht. Der Ball lief flüssig über die einzelnen Stationen der
Mittelfeldraute in die Spitze, wo das Sturmduo Lennart Thy und Markus
Rosenberg mehrfach nur knapp scheiterte.
Nach verlorenen Bällen wurde entschieden nachgesetzt. "Wir haben heute
starkes Pressing gespielt und dann immer die zweiten Bälle gewonnen. Das
hat uns heute stark gemacht", analysierte Markus Rosenberg, der in der 2.
Halbzeit mit einem Doppelschlag für die Entscheidung sorgte.
Dass der Schwede überhaupt in der Startelf stand, war eine der großen
Überraschungen, für die Thomas Schaaf vor Spielbeginn wieder einmal gesorgt
hatte. Rosenberg und Thy - so hatte auch das Sturmduo beim blamablen
Pokal-Aus in Heidenheim geheißen, und fast jeder rechnete mit einem Einsatz
von Marko Arnautovic und Sandro Wagner, die im letzten Vorbereitungsspiel
gegen den FC Everton überzeugt hatten.
## Teure Bankdrücker schauen Fritz zu
Am meisten verwunderte Schaaf aber damit, dass er im Mittelfeld zunächst
die beiden teuersten Neuzugänge der letzten beiden Jahre, Wesley und Mehmet
Ekici, draußen ließ, und dafür den Rechtsverteidiger Clemens Fritz ins
Mittelfeld beorderte - zunächst auf die rechte Seite, später auf die
Sechserposition. In beiden Rollen zeigte der Exnationalspieler eine
Präsenz, die vermuten lässt, dass er sich darauf einstellt, demnächst die
Kapitänsbinde zu übernehmen.
Die Binde hatte Schaaf zwar vor Spielbeginn Per Mertesacker in die Hand
gedrückt, aber der stark spielende Innenverteidiger nährte Spekulationen,
dass er noch im Laufe dieser Transferperiode bis Ende August den Verein
verlassen könnte. "Was genau passiert, kann ich nicht sagen", sagte er.
"Das Thema ist schwierig."
7 Aug 2011
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
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