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# taz.de -- Kommentar Affäre mit einer 16jährigen: Wenn Privates politisch wi…
> Von Boettichers Affäre ist moralisch fragwürdig und politisch brisant
> zugleich, denn sie widerspricht den Grundüberzeugungen einer
> konservativen Partei.
Bild: Da war die CDU-Welt noch heile: Peter Harry Carstensen (rechts) umarmt Ch…
Das Private ist eben doch politisch. Diese Erfahrung müssen
Schleswig-Holsteins CDU und ihr designierter Spitzenmann Christian von
Boetticher nun machen. Der Grat, auf dem alle Beteiligten wandern, ist
jedoch schmal. Unter Journalisten, die oft mehr wissen als sie schreiben,
gilt der Grundsatz: Privat bleibt, was nicht juristisch bedeutsam,
moralisch fragwürdig oder politisch brisant ist.
Von Boettichers Affäre ist moralisch fragwürdig und politisch brisant
zugleich, denn sie widerspricht den Grundüberzeugungen einer konservativen
Partei. An Führungskräfte in unehelicher Gemeinschaft hat die Partei sich
inzwischen gewöhnt, außereheliche Kinder werden schulterzuckend akzeptiert,
die Affären verwitweter Ministerpräsidenten auch.
Selbst an schwulen Regierungschefs stört sich ebenso niemand mehr wie an
lesbischen Bundesministerinnen. Aber eine Liaison mit einem minderjährigen
Mädchen geht zu weit – zumindest für die CDU und große Teile ihrer
Wählerschaft. Die moralisch möglicherweise fragwürdige Affäre zwischen
einem erwachsenen, erfolgreichen Mann und einer Heranwachsenden kann
deshalb für die CDU nicht tolerierbar sein.
"Soll, kann, darf so einer Landesvater werden?" war die Frage, welche die
Partei zu beantworten hatte. Denn an der Spitze braucht sie jemanden, der
im Land eine Mehrheit erreichen kann. Und derjenige kann von Boetticher
nicht mehr sein.
14 Aug 2011
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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