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# taz.de -- Autobrände in Berlin: Polizei schnappt Zündler
> Polizei fasst zwei mutmaßliche Brandstifter in Prenzlauer Berg. Hinweise
> auf ein politisches Motiv gibt es bislang nicht. Die Opposition fordert
> harte Strafen - und positioniert sich gegen Rot-Rot.
Bild: Auch diese Auto brannte in der Nacht zu Dienstag aus. Die Täter blieben …
Polizeierfolg gegen Autozündler: In der Nacht zu Dienstag fassten Beamte
zwei mutmaßliche Brandstifter in der Ibsenstraße im Prenzlauer Berg. Laut
Polizei hatte ein Anwohner gegen 5 Uhr zwei Personen beobachtet, die
"auffällig" einen BMW inspizierten. Kurz darauf stand der Wagen in Flammen,
ein daneben geparkter Mercedes und ein VW wurden beschädigt. Alarmierte
Beamte konnten die Verdächtigen, einen 27-Jährigen und eine 23-Jährige,
aufgrund der genauen Beschreibungen des Zeugen unweit des Tatorts
festnehmen.
"Wir haben noch keine Hinweise, dass die Verdächtigen einen politischen
Hintergrund haben oder für andere Taten in Frage kommen", sagte ein
Polizeisprecher. Der Staatsschutz untersuche die Tat ebenso wie die
Brandstiftung von Unbekannten an einem Mercedes in der Karl-Marx-Allee in
der gleichen Nacht.
CDU, Grüne und FDP hatten die in der vergangenen Woche angestiegene Zahl
der Brände in den Wahlkampf eingebracht, Innensenator Ehrhart Körting (SPD)
reagierte mit der Anforderung von Bundespolizisten für nächtliche
Brandstreifen. Montagnacht waren 450 Polizisten im Einsatz.
Die Opposition pries am Dienstag die aktuellen Festnahmen. "Die Täter sind
schlichtweg kriminell", sagte Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann.
Fahndungserfolge der Polizei seien die beste Prävention.
CDU-Spitzenkandidat Frank Henkel forderte, die Zündler mit Haftstrafen zu
verurteilen, sollte sich der Verdacht erhärten - als "deutliches Zeichen
der Abschreckung". Die von der CDU geforderte Amtshilfe von
Bundespolizisten habe die Festnahmen ermöglicht. Die Grünen bezifferten den
Einsatz der Bundespolizei auf bisher rund eine Million Euro. "Damit rächt
sich, dass SPD und Linke den Polizeivollzugsdienst jahrelang geschwächt
haben", so Ratzmann.
In diesem Jahr wurden in Berlin bereits mehr als 530 Autos angezündet. In
den meisten Fällen geht die Polizei von unpolitischen Taten aus. Eindeutig
ist dagegen die Brandstiftung an einem Motorroller Samstagnacht in der
Rigaer Straße (Friedrichshain). In einem im Internet veröffentlichten
Schreiben heißt es, der Roller gehöre neuen Bewohnern des ehemals besetzten
Hauses Liebig 14: Wer die Hauseigentümer für die Räumung belohne, "soll
verschwinden".
30 Aug 2011
## AUTOREN
Konrad Litschko
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