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# taz.de -- Neue Biographie über Sarah Palin: Sex, Koks und verkohlte Makkaroni
> Der Bestsellerautor Joe McGinniss hat ein Buch über Sarah Palin
> geschrieben. Darin zerstört er das Bild einer biederen Hockey-Mum und
> beschreibt sie als Rabenmutter.
Bild: Gute Miene zum bösen Spiel: Die Familie Palin in Wasilla, Alaska.
WASHINGTON taz |Soso, Sarah! Wenn stimmt, was da in einer neuen Biografie
über die potenzielle Kandidatin der US-Republikaner ans Licht kommt, kann
sich Alaskas Politnudel warm anziehen: Sexaffären, Koksorgien und noch dazu
eine Rabenmutter - so das wahre Gesicht der Sarah Palin, das Autor Joe
McGinniss entlarvt haben will. Sein Buch "The Rouge: Searching for the Real
Sarah Palin" kommt am Dienstag in den Handel. Palin schweigt - und ihr Mann
Todd fährt die Krallen aus.
Kein Wunder. Denn ihn soll Sarah nach Lust und Laune betrogen haben. Wenige
Monate vor ihrer Hochzeit habe die damalige Studentin und Sportreporterin
den Basketball-Star Glen Rice im Wohnheimzimmer ihrer kleinen Schwester
vernascht, behauptet McGinniss. "Sie hatte eine Zeit lang eine Vorliebe für
schwarze Jungs", bestätigt eine anonyme Freundin im Buch. Rice selber hält
sich bedeckt, wenn er über "Sweetheart" Sarah spricht. "Wir hingen meistens
in dem Motel ab, in dem das Team wohnte", sagte er McGinnis. "Es geschah
alles mit Respekt, nicht übereilt."
Mit Respekt wies ein weiterer mutmaßlicher Liebhaber der inzwischen
verheirateten Palin jeden Verdacht auf Ehebruch von sich: Der
Geschäftspartner ihres Mannes Todd. Sarahs mehrmonatige Affäre mit Brad
Hanson soll Mitte der 1990er Jahre dazu geführt haben, dass Todd den
gemeinsamen Schneemobil-Handel dichtmachte. Auch in der Ehe soll es mächtig
gekriselt haben, will McGinniss wissen. Hanson und Palin hatten diese
Gerüchte bereits bestritten, als sie im Zuge des Wahlkampfs 2008 schon
einmal die amerikanische Klatschpresse beschäftigten.
## Im Schnee an Koks aufgeheizt
Neu hingegen der Vorwurf, "Mama Grizzly" habe sich im Schnee an Koks
aufgeheizt. Auf einer Schneemobil-Tour mit Freunden habe sie das Kokain
aber bodenständig von einem Ölfass geschnüffelt. Diesmal gemeinsam mit
ihrem Mann, von dem ein angeblicher Freund berichtet, er sei häufig "völlig
hinüber" gewesen. Schon während ihrer Studienzeit habe die heutige
Galionsfigur der ultrarechten Tea Party gern gekifft. Unter anderem habe
sie mit einem Professor und Vater ihrer Freundin Marihuana geraucht.
Was die republikanische Anhängerschaft der potenziellen
Präsidentschafts-Kandidatin wiederum mächtig aus ihrem Palin-Rausch reißen
könnte, ist etwas anderes: McGinniss demontiert das Bild der fürsorglichen,
werteorientierten Hockey-Mum, das die fünffache Mutter so gern vor sich
herträgt. Palin sei in Wirklichkeit eine narzisstische Rabenmutter, deren
Kinder sich in der Regel von angebrannten "Macaroni and
Cheese"-Fertiggerichten ernährten und aufsichtslos vor sich hindümpelten,
schreibt der Biograf.
Um diesen Vorwurf zu untermauern, zaubert McGinniss ein paar "Freunde"
hervor. Wenn Todd außer Haus war, habe sich die damalige Gouverneurin von
Alaska stundenlang in ihrem Zimmer verschanzt und die Kleinen sich selbst
überlassen, berichten sie. McGinniss geht sogar soweit zu behaupten, Palin
könne die Geburt ihres jüngsten Sohnes Trig zu Werbezwecken erfunden haben.
Es gebe keine Beweise dafür, dass Palin das behinderte Baby - mal eben nach
einem Rundflug von Texas nach Alaska - zur Welt gebracht habe. "Ich glaube,
mit Blick auf Trig ist alles möglich", so der Autor nach Vorberichten in
US-Medien.
## "Alles Lüge"
Obwohl der Verlag vor der Veröffentlichung noch keine Einblicke in das Buch
gegeben hatte, waren die ein oder anderen Passagen im Vorfeld nach außen
gedrungen. Medien rissen sich um die Enthüllungen von Bestseller-Autor
McGinniss. Er hatte bereits mit Büchern über Richard Nixon oder Ted Kennedy
für Aufregung gesorgt. Diesmal recherchierte er hautnah: 2010 mietete
McGinniss sich das kleine Nachbarhaus der Palins, woraufhin die einen
meterhohen Zaun errichteten. Seine Beobachtungen belegt der ungebetene
Zaungast dann meist mit Aussagen anonymer Zeugen.
"Alles Lüge!" - faucht nun Todd zurück. Joe McGinniss sei ein notorischer
Stalker, der eigentlich Sarah liebe. "Er ging so weit, neben uns zu ziehen,
um uns zu verfolgen und auszuspionieren und seine gruselige Fixierung auf
meine Frau zu befriedigen." Das Buch sei "voller ekelhafter Lügen,
Anzüglichkeiten und Schmierereien."
18 Sep 2011
## AUTOREN
Antje Passenheim
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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