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# taz.de -- Hamburg oder Husum: Wer bekommt die WindEnergy?: Der Kampf um Windm…
> Der Streit um den Standort der weltgrößten Windmesse wird vor der
> Entscheidung am Mittwoch schärfer.
Bild: Läufts auch in Zukunft rund? Die Windmesse in Husum ist in Bedrängnis.
HAMBURG taz | Peter Becker lässt sich nicht entmutigen: "Wir haben eine
exzellente Messe hier in Husum und scheuen den Wettbewerb mit Hamburg
nicht", sagt der Geschäftsführer der Messe Husum GmbH. Die geplante
Verlagerung der weltgrößten Windenergiemesse von Husum nach Hamburg werde
für die Hansestadt "kein Selbstläufer", kündigt er im Gespräch mit der taz
an: "Wir werden bei der kommenden Messe 2014 einen sensationellen Auftritt
hinlegen."
Die Messe Windenergy hat sich seit 1989 aus alternativen Anfängen zur
weltweit bedeutendsten Messe der erneuerbaren Energien entwickelt. Um die
wachsenden Bedürfnisse von Ausstellern und Besuchern zu befriedigen, wurden
die Hallenflächen stetig erweitert und im August vorigen Jahres mit dem
neuen Nordsee-Congress-Centrum eine moderne Vielzweckhalle für
Theateraufführungen, Konzerte und Kongresse eingeweiht.
Dennoch möchte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), ein
Netzwerk von mehr als 3.000 Unternehmen, "die internationale Leitmesse der
Windkraftindustrie weiter entwickeln", erklärt Geschäftsführer Thorsten
Herdan.
Deshalb hatte der VDMA Husum, Hamburg und Hannover vertrauliche
"Anforderungsmerkmale für eine Leitmesse Wind" vorgelegt und um neue
Konzepte gebeten. Am morgigen Mittwoch will der Verband auf einer
Pressekonferenz in Hamburg bekannt geben, welche Stadt ihn überzeugt hat
und ab 2016 die Messe ausrichten soll.
Dem Vernehmen nach handelt es sich eben um Hamburg. Der ins Auge gefasste
Zeitpunkt ist fast schon eine Kriegserklärung: Genau eine Woche vor der
bereits für den 23. bis 27. September 2014 in Husum terminierten Windenergy
könnte die Hamburg Messe ihre Konkurrenzveranstaltung durchziehen,
unmittelbar im Anschluss an die internationale Schiffbaumesse SMM, an
welcher die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ebenfalls großes
Interesse haben.
Das vertrauliche Anforderungsprofil des Verbandes, welches der taz nord
vorliegt, ist denn auch ziemlich eindeutig auf die Metropole an der Elbe
zugeschnitten. So wird im Kapitel "Infrastruktur Messestandort" die
Entfernung vom nächsten Seehafen ebenso erfragt wie die "Hotelkapazitäten
im Umkreis 5 km". Auch das "kulturelle Angebot", die Verfügbarkeit
repräsentativer "Locations für Firmenevents" und die Zahl der Restaurants
gehobener Qualität ist dem VDMA wichtig.
Husum habe da "strategische Nachteile", räumt Hermann Albers ein, Präsident
des Bundesverbandes Windenergie. Es sei "keine Frage", dass die nur gut
22.000 Einwohner zählende Kleinstadt an der Nordsee "sich anstrengen muss".
Aus seiner Sicht indes "ist der traditionelle Standort Husum erfolgreich".
Auch könne der VDMA "keine Entscheidungen für die ganze Branche treffen",
sagt Albers. "Viele Unternehmen sind da anderer Ansicht." Herdan möchte das
nicht kommentieren: "Wir äußern uns am Mittwoch zu allen Fragen, nicht
vorher."
Dann gibt es wahrscheinlich auch Antworten auf Gedankenspiele, doch noch
Formen der Kooperation zwischen der nordfriesischen Kreisstadt und dem
hanseatischen Stadtstaat zu finden. So wird hinter den Kulissen geflüstert,
bei dem enorm wachsenden Markt sei eine Aufteilung möglich. Danach bliebe
die Onshore-Windkraft in Husum, Hamburg würde die Offshore-Industrie
bekommen.
Wenn der VDMA von seiner "fixen Idee" einer "Mega-Messe für Alles" abrücken
würde, sei eine Zusammenarbeit durchaus denkbar, vermutet ein Eingeweihter.
Außerdem sei das auch im Sinne Hamburgs. Denn bei den Flächenprognosen für
die nächsten Jahre (siehe Kasten) würde selbst das Hamburger Messegelände
mit seinen 87.000 Quadratmetern in absehbarer Zeit an die Grenzen seiner
Kapazitäten stoßen.
10 Oct 2011
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Bremerhaven
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