Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Überraschende Wende in Terrorprozess: Unterhosenbomber bekennt Sch…
> "Ich bin schuldig unter den Gesetzen der USA, aber nicht unter dem
> Koran". Umar Farouk Abdulmutallab gibt zu, dass er Weihnachten 2009 ein
> vollbesetztes Flugzeug sprengen wollte.
Bild: Offenbar schuldig: Umar Farouk Abdulmutallab (2. von links) am Mittwoch i…
DETROIT afp | Der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, der an Weihnachten
2009 ein vollbesetztes US-Passagierflugzeug in die Luft sprengen wollte,
hat sich vor einem Bundesgericht in Detroit überraschend schuldig bekannt.
"Ich bin schuldig unter den Gesetzen der USA, aber nicht unter dem Koran",
sagte Abdulmutallab am Mittwoch. Seine Tat rechtfertigte er als Rache für
die Tötung "unschuldiger Muslime" durch die USA.
Der Nigerianer hatte am 25. Dezember 2009 in seiner Unterhose einen
Sprengsatz an Bord eines Fluges von Amsterdam nach Detroit geschmuggelt.
Die Zündung schlug aber fehl, es brach lediglich ein kleines Feuer aus.
Passagiere konnten den Nigerianer überwältigen. Die Anklage legt
Abdulmutallab versuchten Mord in 289 Fällen zur Last und wirft ihm vor, im
Auftrag des Terrornetzwerks El Kaida gehandelt zu haben.
Vor Prozessbeginn hatte sich der Nigerianer noch für nicht schuldig
erklärt. Zum Auftakt der Verhandlungen am Dienstag hatte Abdulmutallab, der
sich selbst verteidigte, darauf verzichtet, das Wort zu ergreifen.
In einer sechsminütigen Erklärung räumte der 25-jährige Nigerianer nun aber
die Vorwürfe ein. "Ich habe einen Sprengsatz mit an Bord des Northwest
Airlines-Fluges 253 gebracht, um meine muslimischen Brüder zu rächen",
sagte er. "Nach dem ungerechten US-Recht habe ich mich mit meinem Handeln
eines Verbrechens schuldig gemacht."
Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft den Geschworenen Ausschnitte eines
Märtyrer-Videos gezeigt, das Abdulmutallab angeblich vor dem versuchten
Anschlag im Jemen aufgenommen haben soll. Der Nigerianer soll mit dem
radikalen Prediger Anwar al Aulaqi in Kontakt gestanden haben, der als
führender Kopf von El Kaida auf der arabischen Halbinsel galt und Ende
September bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff im Jemen ums Leben
gekommen war. Der Anklage zufolge verleiteten Aulaqis Internet-Videos
Abdulmutallab dazu, sein Studium abzubrechen und sich dem "gewalttätigen
Dschihad" anzuschließen.
Abdulmutallab verhielt sich am Mittwoch ruhig im Gerichtssaal. Bei der
Auswahl der Jury in der vergangenen Woche hatte er noch lautstark den Tod
Aulaqis und bei einer Anhörung zuvor die Tötung von El-Kaida-Chef Osama bin
Laden durch US-Elitesoldaten Anfang Mai bestritten. Abdulmutallab droht nun
eine lebenslange Haftstrafe. Das Strafmaß für den Nigerianer soll am 12.
Januar verkündet werden.
13 Oct 2011
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Proteste gegen Nacktscanner in den USA: "Fass mir nicht in die Weichteile!"
Viele US-Bürger wehren sich. Sie wollen nicht die Wahl haben, entweder
durch den Nacktscanner gehen zu müssen oder sich intensiv abtasten zu
lassen.
Gelassen in der Terrorangst: Die gezündete Unterhose
Nach dem vereitelten Unterhosenattentat von Detroit verhält sich der Westen
erstaunlich rational. Von wegen "Sicherheitswahn". Auch von Paranoia weit
und breit keine Spur.
Terroranschlag in US-Flugzeug vereitelt: Passagier überwältigt Attentäter
Kurz vor der Landung im US-amerikanischen Detroit zündete ein Nigerianer
eine explosive Substanz. Er gab an, Kontakte zu Al-Kaida zu haben.
Sicherheitskontrollen an Flughäfen wurden daraufhin erhöht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.