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# taz.de -- "Freibier" im Bahnhofsbereich: Ein Bierchen in Ehren
> In einer toleranten Kultur sollte ein Feierabendbier in Ehren niemand
> verwehren.
Bild: Servus, des wars: Ein letztes bierseliges Grölen im Zug zwischen Pasing …
Raucher stören. Obdachlose stören. Bettler stören. Trinker stören. Die
Konsequenz: Der öffentliche Raum wird zur rauch-, schnorr- und trinkfreien
Zone erklärt.
Es werden, wie in Hamburg, Zäune gezogen, damit niemand mehr unter Brücken
schläft, Alkoholverbote im Bahnbereich erlassen, wie in Hannover und
abermals in Hamburg, damit niemand mehr durch den Anblick eines
biertrinkenden Fahrgastes schweren Schaden nimmt. Was stört, wird verboten,
wird wegreglementiert.
Bei so viel staatlicher Zwangsregulierung unerwünschten Verhaltens tut es
gut zu hören, dass Hannover das Verkaufsverbot für Alkohol im
Bahnhofsbereich wegen erwiesener Erfolglosigkeit wieder aufgibt. Das ist
keine Selbstverständlichkeit. Meist bleiben einmal erteilte Verbote
erhalten, auch wenn sie ihren angedachten Sinn und Zweck nachprüfbar nicht
erfüllen.
Ein Ja zum Schutz vor Rauchern, wo blauer Dunst die Atemluft verpestet. Ein
Ja zum Schutz vor Schnorrern, wo aggressives Betteln bedrohliche Züge
bekommt. Ein Ja zum Schutz vor alkoholbedingter Unberechenbarkeit in der
Öffentlichkeit. Aber ein klares Nein zu einer überbordenden Verbotskultur,
die alle präventiv ausgrenzt, die irgendjemand irgendwie stören könnten.
In einer toleranten Kultur sollte ein Feierabendbier in Ehren niemand
verwehren. Alles andere regelt das Hausrecht.
18 Oct 2011
## AUTOREN
Marco Carini
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