Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- SPD schreibt Briefe: Nix Gutes über den Koalitionspartner
> Berlins schillerndster Politaktivist beschwert sich bei Klaus Wowereit
> über dessen Koalition mit der CDU - und bekommt eine klare Antwort.
Bild: "Niemand erfreut": Frank Henkel und Klaus Wowereit
Dass Rot-Schwarz keine Liebeshochzeit wird, war abzusehen. Aber das? Klar,
Basis und Parteilinke der SPD hatten nach dem Platzen der nur
eineinhalbstündigen rot-grünen Koalitionsverhandlungen gegen die Schwarzen
aufgemuckt. Hatten vor düsteren Hardlinern und betonerner 90-Jahre-Politik
gewarnt. Doch dann begannen SPD und CDU zu verhandeln und die Rede war nur
noch von geschmeidiger Harmonie. Nur hier und da ein "offener Dissens",
alles halb so wild.
Ein klares Zerrbild, wie nun ein Brief enthüllt, der der taz zugespielt
wurde - ein Schreiben des SPD-Landesverbands an Christian Specht, Berlins
schillerndsten Politaktivisten. Keine Demo ohne Specht, kaum eine Partei,
in die der einnehmende Analphabet noch nicht eingetreten ist.
Specht schrieb also dem Regierenden Klaus Wowereit, ob etwas dran sei, dass
ein gewisser Frank Henkel (CDU-Chef) Innensenator werden könnte. Dies
nämlich wäre fatal, da Henkel Antifa-Projekte "kürzen" könnte. Und Wowereit
antwortete. Um genau zu sein, dessen Mitarbeiter beim SPD-Bürgerservice,
Michael Karnetzki, auch SPD-Fraktionschef in Steglitz-Zehlendorf. "Lieber
Christian", schrieb Karnetzki. "Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass
der Gedanke daran, dass es demnächst einen Innensenator Frank Henkel geben
könnte, niemanden erfreut." Noch aber seien die Posten nicht verteilt.
"Klar ist allerdings, irgendwelche Senatorenposten müssen wir der CDU
geben." Beträfe dies den Innensenator, werde man aber inhaltliche Vorgaben
machen, "dass nicht die ,Law and Order'-Politik dann herauskommt, die man
ansonsten befürchten müsste". Herzliche Grüße, Schluss.
Frank Henkel wird das sicher mit Freude lesen. Ist ja immer gut zu wissen,
woran man ist. Und Karnetzki? Sagt, dass er Specht schon lange kenne.
Vielleicht sei die Antwort deshalb "ein bisschen persönlicher" ausgefallen.
26 Oct 2011
## AUTOREN
Konrad Litschko
## TAGS
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.