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# taz.de -- Kommentar Bundeswehrabzug: Schwerter zu Pflugscharen
> Wenn die Bundeswehr sich zurückzieht, darf das nicht als Problem
> begriffen werden, sondern als Chance.
Bild: Im Wesentlichen noch Vision: erste Ferienhäuser unterm Regenbogen.
Nun erfüllt sie sich doch noch, die Weissagung des Propheten Micha, und
groß sind vielerorts die Bedenken. Doch wenn die Bundeswehr Standorte im
Norden verkleinert oder ganz stilllegt, darf das nicht als Problem
begriffen werden, sondern als Chance: Schwerter zu Pflugscharen zu machen
bedeutet, eine militärische Bastion einer sinnvollen zivilen Nutzung
zuzuführen.
So zeigt auch das Beispiel Oldenburg, dass es eine Reihe von Möglichkeiten
gibt, ein einstiges Kasernenareal in ein Wohn- und Gewerbegebiet
umzuwandeln. Es bietet zudem den Vorteil, bereits infrastrukturell
erschlossen und versiegelt zu sein. Für Geschosswohnungsbau und
Supermarkt-Parkplätze muss keine grüne Wiese am Stadtrand betoniert werden.
Sicher: Auf die betroffenen Orte kommt ein Strukturwandel zu. Aber sie
wären nicht die ersten, die daran eben nicht zu Grunde gehen. Der jetzt
angekündigte Rückzug der Bundeswehr ist ja bereits die dritte Etappe, seit
Deutschland, Europa und die Welt nach 1990 verwandelt wurden.
Der Umbau des Marinehafens Olpenitz nördlich von Kiel in eine Marina zeigt
- trotz momentaner Finanzprobleme der Investoren - im Grundsatz die
Richtung an. Wo Fregatten abgezogen und Ferienhäuser erbaut werden, nützt
das der Wertschöpfung und der Zivilgesellschaft.
Weniger Militär ist keine Bedrohung, ganz im Gegenteil.
27 Oct 2011
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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jede Menge Möglichkeiten, Neues zu wagen, wo über Jahrzehnte alles
festgelegt schien. Die taz präsentiert ein paar Beispiele.
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