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# taz.de -- Occupy-Bewegung in Berlin: Schillernder Auftritt
> 400 Demonstranten ziehen am Samstag in bunten Kostümen zum Reichstag.
Bild: Die Demonstranten am Samstag vor dem Reichstag
Die Aktivisten am Brandenburger Tor schreien "We are rich. What are you?"
und: "Geld statt Liebe". Sie tragen Anzüge und Kostüme, und auf ihren
Schildern stehen Sprüche wie "Ich liebe Sozialabbau" und "Alle Macht der
Gier". Und doch gehören sie zur Occupy-Bewegung - nur hatten sich Teile der
Aktivisten bei ihrer Demonstration am Samstagnachmittag für die ironische
Variante entschieden. Die rund 400 Teilnehmer ziehen zunächst vom Roten
Rathaus zum Brandenburger Tor, wo sie gegen 15 Uhr auf weitere
"Occupy"-Anhänger treffen, die sich dort zur ruhigen Meditation verabredet
hatten. Initiiert worden war der Protestmarsch von einem Bündnis aus rund
30 Organisationen, Parteien und Gewerkschaften unter dem Motto "Die Krise
heißt Kapitalismus".
Auf der Demonstration herrscht ausgelassene Stimmung, die nur kurz getrübt
wird, als ein paar Antifa-Aktivisten ein kurzes Wortgefecht mit der Polizei
haben. Nach einer halben Stunde zieht die freiwillig in zwei Lager
gespaltene Gruppe in Richtung Reichstagswiese. Ein Teil singt das
Occupy-Lied und tanzt, der andere skandiert weiter ironische Parolen wie
das "Profit Unser"-Gebet. Gegen 15.30 Uhr trifft die Demonstration auf der
Reichstagswiese ein. Die meisten Teilnehmer beteiligen sich an der
"Asamblea" oder zeigen ihre Unterstützung durch Schilder.
Obwohl abermals nicht wie erhofft mehrere tausend Menschen zu der
Demonstration kamen, zeigen sich die Aktivisten zufrieden und optimistisch.
So beendet ein junger Mann seinen Bericht über das erste Berliner
Protestcamp auf einer privaten Grünfläche in der Klosterstraße in Mitte mit
den Worten: "Wir sind unaufhaltsam, jetzt geht es richtig los!"
30 Oct 2011
## AUTOREN
Marlen Kess
## TAGS
Schwerpunkt Occupy-Bewegung
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