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# taz.de -- Kommentar Landesparteitag der Grünen: Im Zeichen der Pappkrone
> Die Grünen in Schleswig-Holstein haben eine wichtige Grundsatz- und eine
> sinnvolle Praxisentscheidung gefällt.
Bild: Grüner Hoffnungsträger: Robert Habeck soll alles haben, was die Grünen…
Fassen wir zusammen: Der Spitzenkandidat der Grünen für die Landtagswahl
steht höchstens auf Platz 2 der Liste. Die Liste wird von einer Frau
geführt, die aber nicht Spitzenkandidatin ist. Die Grünen sind stolz
darauf, Streit über solche Fragen zuzulassen, finden es aber doof, wenn
dieser Streit medial aufbereitet wird. Und um zu zeigen, dass ein grüner
Spitzenkandidat voll der Verfremdungseffekt ist, kriegt er eine Pappkrone
und einen Porree als Zepter.
Jenseits des Geschwurbels haben die Grünen in Schleswig-Holstein eine
wichtige Grundsatz- und eine sinnvolle Praxisentscheidung gefällt. Sie
halten an der Frauenquote inklusive Spitzenplätzen für Frauen auf allen
Listen fest - und handeln damit klug, denn die Quote hat sich bewährt. Die
Frauen der grünen Landtagsfraktion, angeführt von der Finanzexpertin Monika
Heinold, sind das beste Beispiel.
Gleichwohl ist es sinnvoll, in Wahlkämpfen einen Kopf für die Plakate zu
haben. In anderen, sonst eher männlich dominierten Parteien sind es
manchmal blonde, weibliche Köpfe, bei den Grünen in Schleswig-Holstein ist
es ein brünetter, männlicher. Robert Habeck ist die gute, weil logische
Wahl - er ist die sichtbarste Figur der Nordgrünen, tatsächlich das
"Gesicht" des Wahlkampfes.
Nur am Geschwurbelfaktor sollte die Partei etwas arbeiten: Zur eigenen
Haltung stehen und den Porree vor der nächsten Krönungsmesse gleich in die
Suppe tun.
13 Nov 2011
## AUTOREN
Esther Geisslinger
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aber nicht auf Platz 1 der Landesliste.
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