# taz.de -- Linke Proteste: Antifas fordern Solidarität | |
> Die Silvio Meier-Demo am Samstag will an den ermordeten linken Aktivisten | |
> erinnern und der Opfer der rechten Terrorserie gedenken | |
Bild: Militante Signale: die Silvio-Meier-Demo 2009 | |
Mehrere hundert Linke sammeln sich am Freitagabend zu ihrer | |
Antifa-Demonstration vorm S-Bahnhof Greifswalder Straße. "Kein Kiez für | |
Nazis", so ihre zu Transparent gebrachte Forderung. Eigentlich war die Demo | |
als Aktion gegen den Ende Oktober eröffneten "Thor Steinar"-Laden | |
"Tönsberg" in Weißensee geplant. Doch dann wurde die jahrelange Mordserie | |
dreier Neonazis aus Thüringen bekannt. | |
Die Demo sei nun natürlich auch ein Zeichen der Solidarität mit den | |
Mordopfern, sagt Martin Sonnenburg, Mitglied des Nordberliner | |
Antifa-Bündnisses. Dass die Politik jetzt von einer "neuen Dimension | |
rechter Gewalt" spreche, sei "geheuchelt". Sonnenburg verweist auf die "140 | |
Mordopfer" von Neonazis seit 1990. Neu sei nur die "gewachsene Dimension | |
des staatlichen Wegschauens". | |
Bereits am Samstag wollen Antifa-Gruppen erneut auf die Straße gehen - zur | |
alljährlichen Gedenkdemo für den 1992 ermordeten Hausbesetzer Silvio Meier. | |
Der Aufzug beginnt um 15 Uhr am U-Bahnhof Samariter Straße | |
(Friedrichshain). "Wir würden uns wünschen, wenn sich viele Berliner | |
beteiligen, auch um den Opfern des Neonaziterrors ihre Solidarität | |
auszudrücken", sagt auch Hans Coppi vom Bund der Antifaschisten. | |
Die Demonstration soll in den Lichtenberger Weitlingkiez führen, wo einige | |
Berliner Neonazis wohnen und sich der "Nationale Widerstand" regelmäßig in | |
einem Ladengeschäft in der Lückstraße trifft. Antifa-Gruppen mutmaßen, dass | |
Rechte dort einen "Angriff" mit "Hochleistungs-Laserpointern" planen. Der | |
Polizei sind keine Störaktionen bekannt. | |
Erneuert werden soll auch die Forderung nach einer Straßenumbenennung für | |
Silvio Meier. Im Bezirk sei es Ziel, diese bis Ende 2012 zu realisieren, so | |
Damiano Valgolio von der Linkspartei. In Betracht käme die Gabelsberger | |
Straße nahe des damaligen Tatorts. Demnächst würden Gespräche mit Anwohnern | |
geführt. | |
Einig sind sich Berliner Antifa-Gruppen in einem: "Antifa-Gruppen leisten | |
vielerorts effektive Arbeit gegen Neonazis, was man von den staatlichen | |
Behörden scheinbar nicht behaupten kann", heißt es in einem Aufruf. Deshalb | |
müsse man nun die "antifaschistische Organisierung intensiveren". | |
18 Nov 2011 | |
## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
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