# taz.de -- Neuer Integrationsbeirat gewählt: Die IntegrantInnen | |
> Immer mehr MigrantInnen bewerben sich für den Berliner | |
> Landesintegrationsbeirat. Die neue Integrationssenatorin Dilek Kolat | |
> (SPD) verspricht gute Zusammenarbeit. | |
Bild: Die neue Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD), rechts, mit Berlins Lan… | |
Zum fünften Mal wählten Berliner Migrantenorganisationen am Montagabend | |
ihre RepräsentantInnen für den Landesbeirat für Integration und Migration. | |
Erstmalig fand die Wahl auf der Grundlage des seit Ende vergangenen Jahres | |
geltenden Partizipations- und Integrationsgesetzes statt. Der Beirat ist | |
nun auch für die gesamte fünfjährige Wahlperiode und nicht wie bisher für | |
zwei Jahre gewählt. | |
Sieben MigrantInnen aus verschiedenen Herkunftsregionen repräsentieren in | |
dem Gremium Berlins EinwanderInnen. Ihm gehören zudem Staatssekretäre aller | |
Senatsverwaltungen, mehrere Bezirksbürgermeister sowie Vertreter anderer | |
Organisationen wie Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden an. Der Beirat | |
berät die Verwaltung in allen Fragen, die EinwanderInnen berühren. Er hat | |
auch die Einführung des Partizipationsgesetzes maßgeblich mitinitiiert. | |
Fünf der am Montag gewählten MigrantInnen gehörten dem Rat bereits in | |
vergangenen Wahlperioden an: etwa Tatjana Forner, Hamid Nowzari und Yonas | |
Endrias. Neu in den Rat traten Nuran Yigit und Serdar Yazar ein. Auch die | |
ebenfalls sieben gewählten StellvertreterInnen nehmen an den Ratssitzungen | |
teil. | |
Er freue sich besonders über das deutlich gewachsene Interesse am | |
Landesbeirat, sagte der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats, Günter | |
Piening, der taz. Durch die hohe politische Ebene, auf der der Landesbeirat | |
angesiedelt sei, bekämen MigrantInnen durch ihn "in der Politik ein | |
Gesicht", so Piening. 43 KandidatInnen, mehr als doppelt so viele wie bei | |
der letzten Wahl, hatten sich um die mit sieben NachrückerInnen insgesamt | |
21 zu besetzenden Positionen beworben - mehr als bisher kamen sie auch aus | |
dem religiösen Vereinsspektrum. Wahlberechtigt sind derzeit 105 in einer | |
Senatsliste aufgeführte MigrantInnenorganisationen mit je einer Stimme. | |
Knapp 80 von ihnen nahmen an der Wahl im Roten Rathaus am Montag teil. | |
Erstmalig ist mit Nguyen Thi Hong Loan auch eine Berlinerin vietnamesischer | |
Herkunft in dem Gremium. Die 49-jährige ehemalige DDR-Vertragsarbeiterin | |
arbeitet als Kulturdolmetscherin und Projektleiterin beim Verein | |
Reistrommel in Marzahn-Hellersdorf und Hohenschönhausen. Sie wolle sich | |
künftig vor allem um Unterstützung bei der Bildung und Erziehung in | |
Familien vietnamesischer Herkunft bemühen, sagte Nguyen der taz. | |
Auch für die neu gekürte Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) war die | |
Wahl eine Premiere als erster öffentlicher Auftritt in ihrem neuen Amt. | |
Kolat, als Senatorin Vorsitzende des Beirats, lobte das bisher Erreichte, | |
versprach den Organisationen künftig eine "sehr gute Zusammenarbeit" und | |
kündigte an, Berlins "Vorreiterrolle" in der Integrationspolitik weiter | |
auszubauen. | |
6 Dec 2011 | |
## AUTOREN | |
Alke Wierth | |
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