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# taz.de -- Israels Expräsident: Mosche Katzav will im Knast beten
> Der ehemalige Präsident muss wegen Vergewaltigung sieben Jahre ins
> Gefängnis. Bis zuletzt versuchte er, dies zu verhindern. Nun will er sich
> religiösen Studien widmen.
Bild: Er hätte einer Strafe entgehen können, wenn er gestanden hätte: Mosche…
JERUSALEM taz | Israels Expräsident Mosche Katzav sitzt hinter Gittern. Der
66-Jährige trat am Mittwoch seine Haftstrafe an. Wegen zweifacher
Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs weiblicher Untergebener schickten
ihn die Richter für sieben Jahre ins Gefängnis.
"Der Staat Israel exekutiert heute einen unschuldigen Menschen", erboste
sich Katzav vor Journalisten. Bis zur letzten Minute hielt der Expräsident
an seiner Version fest, "niemals jemandem Leid zugefügt" zu haben.
Es sei das "Ende einer peinlichen Affäre", schrieb das durch Anzeigen
finanzierte Blatt Israel Hajom. Über fünf Jahre zog sich der Skandal hin.
Katzav hätte seiner Strafe entkommen können, wäre er nur auf den
außergerichtlichen Vergleich eingegangen, den seine Anwälte für ihn
aushandelten. Dann jedoch hätte er seine Schuld eingestehen müssen, was er
stets vehement ablehnte.
Eines Tages, erklärte er Mittwoch früh, werde die Wahrheit ans Licht
kommen. "Eines Tages wird sich das Gewissen derer melden, die dieses
Unrecht tun und ihr werdet erkennen, dass ihr einen lebendigen Menschen
begraben habt."
Der Expräsident wählte die Thora-Abteilung, um seine Strafe abzusitzen. Im
Gefängnis Messiahu bei Ramla wird er sich in den kommenden Jahren den
frommen Studien widmen. Noch diese Woche hatte die Familie mit
Unterstützung von Parlamentariern versucht, die Haftstrafe in Hausarrest
umzuwandeln, auch mit dem Argument, er käme in denselben Trakt wie
Häftlinge, denen er während seiner Amtszeit als Präsident die Begnadigung
verweigerte. Deshalb sei er gefährdet.
Katzav stellte sich damals strikt gegen Straferleichterungen bei Sexual-,
Drogen- und Verkehrsdelikten. Auch die Bitte der Familie, ihn wenigstens
durch einen Hintereingang das Gefängnis betreten zu lassen, wurde nicht
gewährt. Katzav kommt damit dieselbe Behandlung zu, wie jedem anderen
Häftling auch.
Immerhin hat der Expräsident schon einen Bekannten in seiner neuen
Umgebung. Katzav teilt seine Zelle mit dem ehemaligen Gesundheitsminister
Schlomo Benisri, der im September 2009 eine vierjährige Haftstrafe wegen
Bestechung antrat.
7 Dec 2011
## AUTOREN
Susanne Knaul
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