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# taz.de -- 20 Jahre Stasi-Unterlagen-Behörde: Was heißt denn FMOK?
> Im Herbst 1990 beschloss die Bundesrepublik, den riesigen Aktenberg der
> Stasi zu bewahren. Um ihn entziffern zu können, brauchte man auch
> Stasi-Leute.
Bild: Macht kaputt! 15. Januar 1990: Bürger stürmen die Stasi-Zentrale.
Als die neuen Beamten und alten Revolutionäre im Herbst 1990 ihre Arbeit in
der Stasi-Unterlagen-Behörde beginnen, müssen sie sich in die Gehirne ihrer
Gegner hineindenken. Im Archiv wird es kompliziert. Wie alle Geheimdienste,
sorgt auch das MfS dafür, ein System zu erfinden, das im Fall des Verrats
den Schaden begrenzt. Die ersten Mitarbeiter der neu geschaffenen
Stasi-Unterlagen-Behörde müssen sich im Dechiffrieren üben.
Und dazu, das ist nach wie vor Joachim Gaucks Überzeugung, waren einige
Stasi-Mitarbeiter nötig. Der evangelische Pastor Gauck war der Gründervater
der Behörde. "Um es mal ganz deutlich zu sagen: ein Teil dieser Leute hat
uns unendlich viele Kenntnisse gebracht", sagt Gauck in der aktuellen
sonntaz.
Er stellt sich damit gegen den neuen Bundesbeauftragten für die
Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, der eine Gesetzesnovellierung erwirkt hat,
die dafür sorgen soll, dass ehemalige Stasi-Mitarbeiter nicht mehr in der
Stasi-Unterlagen-Behörde arbeiten können.
Stephan Wolf, Jahrgang 1962, ist Sachgebietsleiter der AR1, Archivreferat
für Grundsatzfragen, Abteilung Archivbestände. Er ist ein gemütlicher Mann
mit Brille und Bart, Historiker, Archivar, seit dem 8. März 1990 dabei.
"Ein Donnerstag", sagt er. Damals gab es noch nicht einmal die Behörde, er
war Revolutionär im Bürgerkomitee und er erinnert sich so gut, weil das der
Frauentag war und er sich fragte, ob er nun Blumen überreichen müsse. Heute
kümmert er sich mitunter um die kniffligen Fälle. Um Kürzel etwa, die
keiner mehr kennt. Wie FMOK. Das bedeutet: Flugmedizinische Oberkommission.
Der Streit um die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in der
Stasi-Unterlagen-Behörde ist so alt wie die Behörde selbst. Jetzt, wo sie
zwanzig Jahre alt wird, zeichnet die sonntaz ein Psychogramm dieser
Institution - zwischen Schnipseln und Schergen, Verrat und Rache, Gauck und
Jahn. Was passiert, wenn Bürokraten und Revolutionäre gemeinsam über einen
riesigen Aktenberg herrschen sollen? Die Ganzen Geschichte lesen Sie in der
aktuellen [1][sonntaz] vom 17.12.11. Am Kiosk, am [2][eKiosk] oder gleich
im [3][Wochenendabo]. Und für Fans und Freunde: [4][facebook.com/sonntaz]
17 Dec 2011
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## AUTOREN
Kai Schlieter
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