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# taz.de -- Notar-Affäre weitet sich aus: Braun war 'ne kleine Nummer
> Führende Köpfe der Notar- und Rechtsanwaltskammer sollen massenhaft
> Verkäufe überteuerter Wohnungen beurkundet haben.
Bild: Diese Hand gehört Ex-Senator Michael Braun. Andere Hände sollen noch ti…
Die Schrottimmobilien-Affäre weitet sich aus: Neben Ex-Justizsenator
Michael Braun (CDU) haben auch führende Funktionäre der Notar- und der
Rechtsanwaltskammer massenhaft Verträge beurkundet, mit denen Anleger durch
den Kauf überteuerter Eigentumswohnungen um ihr Geld gebracht wurden.
Im Fokus stehen der Schatzmeister der Notarkammer, Frank Leithold, und sein
Amtskollege der Rechtsanwaltskammer, Joachim Börner. Beide beurkundeten
nach Informationen von dapd jeweils mehrere hundert Geschäfte zum Erwerb
von Immobilien, die weit über dem Marktwert veranschlagt waren.
Laut Rechtsanwalt Jochen Resch versuchen einige Anleger, mit Hilfe seiner
Kanzlei die Rückabwicklung der Geschäfte zu erreichen, da sie sich nicht
ausreichend informiert fühlten. Leithold und Börner haben bisher keine
Stellung genommen.
"Bei diesen Geschäften wurden Wohnungen verkauft, die beim Weiterverkauf
nicht einmal die Hälfte dessen bringen würden, was meine Mandanten bezahlt
haben", sagte Resch. Es sei anzunehmen, dass es noch weitere Geschädigte
gebe.
Der Notar Leithold gehört dem Vorstand der Notarkammer an. Sein Kollege
Börner gehört dem Präsidium der Rechtsanwaltskammer an. Als Notare sind
beide Mitglieder der Charlottenburger Kanzlei Wollmann und Partner.
Nach Einschätzung von Branchenkennern arbeiten dort einige sogenannte
"Mitternachtsnotare". Ex-Justizsenator Michael Braun sei im Vergleich "eine
eher kleine Nummer" gewesen, sagt Rechtsanwalt Resch. Verbraucherschützer
Jürgen Blache von der Schutzgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger
fordert, Börner und Leithold ihrer Aufgaben in den Kammern zu entheben.
18 Dec 2011
## AUTOREN
Ulrich Kraetzer
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