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# taz.de -- Kommentar Pfand für Energiesparlampen: Giftquelle muss verstopft w…
> Appelle und freiwillige Recyclingsysteme der Industrie funktionieren
> nicht. Wir brauchen eine gesetzlichen Verpflichtung, verbrauchte Produkte
> wieder zurückzunehmen.
Der Weisheit letzter Schluss sind sie wahrlich nicht: die
quecksilberhaltigen Energiesparlampen. Aber für eine Übergangszeit, bis
bessere Alternativen marktreif sind, werden wir wohl mit ihnen leben
müssen. Was für ein potenzieller Giftcocktail da in unseren Wohnungen
hängt, wird deutlich, liest man die Empfehlungen für den Fall, dass eine
von ihnen zerplatzen sollte: Eine kleine Zimmersanierung steht dann an.
In Mülltonnen, Glascontainern und auf dem weiteren Weg der Müllentsorgung
zerbrechen diese Lampen zu Millionen. In Skandinavien haben nun
Gewerkschaften und Entsorgungsfirmen Alarm geschlagen: Sie sorgen sich um
die Gesundheit der Beschäftigten, die bei ihrer Arbeit den
Quecksilberdämpfen ausgesetzt sind.
Auch wenn angesichts der Tausenden Tonnen dieses metallischen Elements, die
jährlich in die Erdatmosphäre emittiert werden, global nur ein
verschwindend geringer Teil von Energiesparlampen stammt: Diese Giftquelle
kann nicht nur lokal zum Umweltproblem werden. Irgendwann findet sich das
Quecksilber in der Nahrungskette wieder.
Bloße Appelle und ein freiwilliges Recyclingsystem der Industrie, wie es
jetzt die meisten Länder haben, funktionieren nicht. Es bedarf einer
gesetzlichen Verpflichtung der Produzenten, ihre verbrauchten Produkte
wieder zurückzunehmen. Eigentlich wäre ein Pfandsystem von vorneherein
sinnvoll gewesen.
Würde es nun - wie in Schweden diskutiert - eingeführt, wird es Jahre
dauern, bis es effektiv werden kann. Doch vielleicht kann schon sein
Vorhandensein dazu beitragen, das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit
diesen Lampen zu steigern. Und bis es wirkt oder als Alternative dazu,
sollte schnellstmöglichst über den Handel ein produzentenfinanziertes
Rückholsystem aufgebaut werden.
6 Jan 2012
## AUTOREN
Reinhard Wolff
Reinhard Wolff
## TAGS
Müll
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