Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ölvorkommen in der Arktis: Statoil hofft auf schwarzes Eis
> Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wurde ein großes Ölvorkommen in der
> Arktis lokalisiert. Der Ölkonzern Statoil schätzt die Menge auf bis zu
> 300 Millionen Barrel.
Bild: Die Statoil-Aktie stieg nach dem Öl-Fund in der Arktis um 0,8 Prozent.
OSLO rtr | Der norwegische Ölkonzern Statoil hat zum zweiten Mal innerhalb
eines Jahres ein großes Ölvorkommen in der Arktis entdeckt. Die Ressourcen
könnten sich auf bis zu 300 Millionen Barrel Öläquivalent belaufen,
kündigte das Unternehmen am Montag an. Statoil-Chef Helge Lund sagte: "Ich
glaube, wir werden in der Lage sein, in der Zukunft dort weitere Funde zu
machen."
Bisher war es für Ölkonzerne sehr schwierig, Öl- und Gaslagerstätten in der
Arktis zu entdecken. Durch die anhaltende Eisschmelze wird es jedoch
einfacher, vorhandene Ressourcen nördlich des Polarkreises aufzuspüren. Der
Statoil-Fund am Havis-Feld befindet sich lediglich sieben Kilometer von dem
im April entdeckten Skrugard-Feld in der Barentssee entfernt.
Beide Felder zusammen könnten bis zu 600 Millionen Barrel Öläquivalent
enthalten. Die Statoil-Aktie legte 0,8 Prozent zu. Analyst John Olaisen von
Carnegie bewertete den Fund als "extrem positiv". Dadurch könne die Aktie
um ein bis zwei Kronen an Wert zulegen.
## Produktionssteigerung um ein Drittel
Mit Hilfe der jüngsten Entdeckung werde es Statoil gelingen, die
Produktionsziele für 2020 zu erreichen. Die Norweger planen, ihre gesamte
Öl- und Gasförderung um ein Drittel auf 2,5 Millionen Barrel pro Tag im
Vergleich zu 2010 zu steigern. Partner bei dem neuen Ölfeld sind nach
Statoil-Angaben mit einer 30-Prozent-Beteiligung der italienische
Eni-Konzern und die norwegische Staatsfirma Petoro, die 20 Prozent halten
wird.
Die Förderung soll noch vor Ende des Jahrzehnts beginnen. Lund zufolge ist
es wahrscheinlich, dass die Förderung bei den Feldern Skrugard und Havis
gemeinsam vorbereitet wird. Neben diesen Vorkommen entdeckte Statoil
zuletzt mit der schwedischen Lundin Petroleum die Felder Aldous Major South
und Avaldsness in der Nordsee.
Norwegen ist der achtgrößte Ölexporteur weltweit, bei Gas sogar der
zweitgrößte. Seit 2001 ist die Ölproduktion allerdings gesunken. In den
vergangenen 30 Jahren sind in der Barentssee 92 Bohrungen nach Öl
vorgenommen worden. Nur wenige - wie im Skrugard und im Enis Goliat-Ölfeld
- waren von Erfolg gekrönt.
9 Jan 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Oslo erhöht CO2-Abgabe für Ölfirmen: Kleine Abgabe für große Klimasünder
Wer nach Öl bohrt oder es verarbeitet, soll in Norwegen ab 2013 mehr
Abgaben zahlen. Die Regierung will so die gesteckten Klimaziele leichter
erreichen.
Öl- und Gasbohrungen im hohen Norden: Arktik unversicherbar
Die Versicherungsbörse Lloyd's erklärt Öl- und Gasbohrungen in arktischen
Gewässern zum unkalkulierbaren Risiko. Man wisse nicht genug über das
Ökosystem.
Wegen Protesten von Umweltschützern: Genehmigung für Öl-Pipeline erst 2013
Eine Genehmigung für die Northern-Gateway-Ölpipeline in Kanada wird um
mindestens ein Jahr verzögert. Damit gerät die Ölproduktion aus Teersanden
ins Stocken.
Gazprom-Pipeline Nord Stream eröffnet: Das Rohr zum Westen
Der russische Staatskonzern Gazprom gebietet über riesige Energiereserven.
Mit Nord Stream nimmt er seine westlichen Partner in die Zange.
Widerstand gegen Shell-Pipeline: Was die Iren von den Ogoni lernen
Die Raffinerie ist gebaut, aber die Gasleitung fehlt. Ein irisches Dorf
trotzt den Machenschaften des Energiekonzerns Shell und der eigenen
Regierung.
Viele Unfälle schaden dem Meer: Die unsichtbare Ölkatastrophe
London befürchtet nach den Lecks auf der "Ganett Alpha" die größte Ölpest
für die Nordsee seit Jahren. Doch die wirkliche Katastrophe kommt
schleichend.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.