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# taz.de -- Vorwahlen der Republikaner in den USA: Mitt Romney nimmt die nächs…
> Der Ex-Gouverneur landet auch in New Hampshire mit knapp 40 Prozent der
> Stimmen auf dem ersten Platz. Doch die Kandidatenkür bei den
> Republikanern ist noch nicht entschieden.
Bild: Die Siegerpose sitzt: Mitt Romney.
WASHINGTON taz | Mitt Romney ist der klare Sieger der republikanischen
Primaries im nordöstlichen US-Bundesstaat New Hampshire. Er bekam am
Dienstag 39 Prozent der Stimmen und avancierte zum ersten Politiker der
Geschichte, der es geschafft hat, sowohl die Auswahlrunde in Iowa, als auch
die in New Hampshire zu gewinnen. Doch trotz dieses Doppelsieges ist die
Kandidatenkür bei den Republikanern noch lange nicht entschieden. Denn
hinter dem Spitzenmann folgen fünf weitere Kandidaten, von denen einige
mehr Energie investieren, ihren Rivalen und Parteikollegen Romney zu
demontieren, als den demokratischen Präsidenten Barack Obama zu
kritisieren. Vorerst will niemand von ihnen aus dem Rennen, das noch in 48
weiteren Bundesstaaten stattfindet, aussteigen.
Als zweiter Republikaner hat am Dienstag der texanische Libertäre Ron Paul
seine Stärke bei der Basis unter Beweis gestellt. Nachdem er schon eine
Woche zuvor in Iowa den dritten Platz errungen hat, stieg Paul in New
Hampshire mit 23 Prozent zur Nummer zwei auf. "Unsere intellektuelle
Revolution ist nicht aufzuhalten", sagte der 76jährige Kandidat, der
besonders unter jungen Männern, darunter viele Kriegs-Veteranen, eine hoch
mobilisierte Anhängerschaft hat.
Paul, der den Rückzug aller US-Truppen aus dem Rest der Welt und die
Abschaffung der Bundesbank vorschlägt, propagiert zugleich einen
geschrumpften Zentralstaat, die Streichung der meisten staatlichen
Sozialleistungen und die radikale Senkung von Steuern. Der Gynäkologe und
Gegner von Abtreibungen, wirbt seit einem Vierteljahrhundert für seine
Ideen. Bei dem gegenwärtigen Vor-Wahlkampf, der innerhalb der Republikaner
mit tiefen Verwerfungen zwischen radikalisierter Basis und altem
Parteiestablishment einhergeht, erzielt er seine bislang größten Erfolge.
Falls diese Emtwicklung anhält, könnten Pauls Delegierte bei der
republikanischen Kandidatennominierung im Sommer das Zünglein an der Waage
werden.
## Ticket für die weitere Reise
Theoretisch hätte Paul auch die Möglichkeit, als dritter Kandidat -
außerhalb der Partei - in das Präsidentschaftsrennen zu gehen. Das könnte
den offiziellen republikanischen Kandidaten den Sieg kosten.
Symptomatisch für den Zustand der republikanischen Partei ist auch das
Abschneiden von Jon Huntsman in New Hampshire. Der moderate Republikaner,
der zuletzt US-Botschafter in China war, landete mit 17 Prozent auf dem
dritten Platz. In einer euphorischen Rede propagierte Huntsman den
sofortigen Rückzug aus Afghanistan. In allen anderen Punkten unterscheidet
er sich von Paul. Huntsman will die Institutionen des Zentralstaates nicht
abschaffen, sondern das zerstörte Vertrauen in sie wieder herstellen.
Nach monatelanger Kampagne in New Hampshire hat Huntsman am Dienstag
vermutlich seinen Zenith in diesem Wahlkampf erreicht. Doch er kündigt an,
dass er in South Carolina weitermachen will. "Der dritte Platz ist ein
Ticket für die weitere Reise", sagte er.
Nicht aufgeben wollen auch die drei Männer, die in New Hampshire auf den
hinteren Plätzen gelandet sind: Der fundamentalistische Katholik Rick
Santorum, der in Iowa den zweiten Platz knapp hinter Romney errungen hatte,
und Newt Gingrich, der frühere Speaker des Repräsentantenhaus und ehemalige
Berater der Immobilienbank Freddie Mac, die mitverantwortlich für die
spekulative Blase von 2008 war, bekamen beide neun bzw. zehn Prozent der
Stimmen in New Hampshire. Der texanische Gouverneur Rick Perry folgt auf
dem sechsten Platz. Gingrich und Perry haben bereits im Wahlkampf in New
Hampshire die geschäftlichen Machenschaften von Romney kritisiert. Perry
wirft dem republikanischen Spitzenmann "Aasgeierkapitalismus" vor. Gingrich
spricht von Romneys "räuberischen Geschäftsmethoden". In einem 28 Minuten
langen Film attackiert Gingrich's Kampagne Romney als "skrupellosen
Reichen", der zu der "größten Arbeitsplatzzerstörung seit dem zweiten
Weltkrieg" beigetragen habe.
Als Generaldirektor der privaten Beteiligungsgesellschaft "Bain Capital
LLC" hat Romney bei riskanten Investitionen Arbeitsplätze in zahlreichen
Unternehmen vernichtet.
## South Carolina viel konservativer
Die nächsten republikanischen Primaries finden am 21. Januar in South
Carolina und zehn Tages später in Florida statt. Umfragen sehen Romney in
beiden Abstimmungen vorn.
Doch South Carolina ist viel konservativer als New Hampshire. Der
Bundesstaat ist weigehend gewerkschaftsfrei und die fundamentalistischen
evangelikalen Christen bilden dort eine starke Lobby. Und es ist
unberechenbar, wie sie auf die fundamentalistischen Kampagnen der
Herausforderer von Romney reagieren werden.
Sämtliche Kandidaten verfügen über volle Kampagnenkassen. In Werbeanzeigen
und -filmen haben sich mehrere von ihnen auch in South Carolina bereits auf
Romney eingeschossen. Der Spitzenmann selbst konzentriert sich auf Attacken
gegen Barack Obama, den er einen "Präsidenten für eine Amtszeit" nennt. Bei
seiner Siegesrede in New Hampshiere sagte Romney: "Dem Präsidenten sind die
Ideen ausgegangen. Jetzt gehen ihm die Ausreden aus". Der ehemalige
Mitarbeiter von George W. Bush und rechte Vordenker Karl Rove sagt: ,
"Romney hat noch einen weiten Weg vor sich".
11 Jan 2012
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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