# taz.de -- Neuer Senator für Stadtentwicklung: Müller macht Mietern Mut | |
> Der neue Stadtentwicklungssenator stoppt geplante Mieterhöhungen bei den | |
> landeseigenen Wohnungsbauunternehmen | |
Bild: Der neue Senator (rechts) in seiner Verwaltung. | |
Ein solches Signal hätte man sich von seiner Vorgängerin auch gewünscht. | |
Indem Michael Müller gegenüber den Berliner Wohnungsbaugesellschaften einen | |
vorläufigen Mietenstopp durchsetzt, zeigt der neue | |
Stadtentwicklungssenator, dass er verstanden hat. Immer mehr Berlinerinnen | |
und Berliner ächzen unter der wachsenden Mietenlast. Ingeborg Junge-Reyer | |
dagegen hatte nicht verstanden. So weckt Müller die Hoffnung, dass ein | |
rot-schwarzer Senat in der Mietenpolitik aktiver sein könnte als ein | |
rot-roter. | |
## Bislang kaum Kontrolle | |
Dazu gehört aber mehr als ein kleiner Aufschub von Mieterhöhungen. | |
Entscheidend wird sein, wie die landeseigenen Gesellschaften mit ihren | |
270.000 Wohnungen künftig mietenpolitische Verantwortung buchstabieren. | |
Bislang haben Howoge und Co. eher ausgeschöpft, was auszuschöpfen war - und | |
darauf hingewiesen, dass sie vom Gesellschafter, dem Land Berlin, | |
schließlich angehalten seien, wirtschaftlich zu arbeiten. Das Land wiederum | |
nahm seine Kontrollfunktion kaum wahr. Nur zwei Zielgespräche gab es pro | |
Jahr mit Junge-Reyer. | |
Nun will der Senat die Geschäftsgrundlage mit "Zielvereinbarungen" auf eine | |
solidere Grundlage stellen. Gut so. Aber nicht einfach. Der Wunsch, künftig | |
flexibler auf die Einkommenssituation der Mieter zu reagieren, muss so | |
abgesichert werden, dass die Gesellschaften nicht nach Gusto definieren | |
können, wer mieterhöhungstauglich ist und wer nicht. | |
Eine Alternative dazu gibt es nicht. Sie hieße weiterwurschteln. Offenbar | |
ist das nicht der Stil des neuen Senators. | |
12 Jan 2012 | |
## AUTOREN | |
Uwe Rada | |
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