# taz.de -- Kommentar Hort-Reform: Eltern wollen Qualität | |
> Der SPD-Senat plant eine Mammut-Reform, deren Gelingen kein Selbstgänger | |
> ist. Nötig wäre ein Versprechen, dass es den Kindern gut gehen wird, und | |
> eine Hotline für Elternsorgen. | |
Bild: Hurra, Nachmittagsbetreuung! Diese Kinder haben es besonders eilig, zur S… | |
Mit absoluter Mehrheit lässt sich bequem regieren. Etwas lässig, quasi im | |
Kleingedruckten, teilten Sozial- und Schulbehörde gestern mit, dass die | |
geplante Ganztägige Betreuung für Vorschulkinder (GBS) doch etwas kosten | |
wird. Das hat Gründe. Auch die Kitas bieten Vorschularbeit an. Will man | |
beide Angebote gleichstellen, kann nicht eines gratis und das andere | |
kostenpflichtig sein. | |
Und doch werden die Eltern hier ganz schön enttäuscht. Es stand zur | |
Debatte, den Personalschlüssel für die Betreuung der Jüngsten zu erhöhen. | |
Das passiert nun nicht, statt dessen wird kassiert. | |
Sollte hier eine Abschreckung eintreten, wäre es nicht so dramatisch: Die | |
Vorschulen hatten zuletzt so viele Anmeldungen, dass man zusätzlich | |
Container brauchte. Und in Kitas geht es den Fünfjährigen kaum schlechter | |
als in der Vorschule. | |
Auf die leichte Schulter nehmen sollte die SPD die Qualitätsfrage aber | |
nicht. Ab August soll es an 71 Schulen GBS geben. Dass dafür Räume, | |
Konzepte und Personal bereitstehen, ist kein Selbstgänger. | |
Die SPD versprach bereits, dass GBS für niemanden teuer werden soll. Viel | |
wichtiger aber ist eine Qualitätsgarantie: die Versicherung, dass es den | |
Kindern gut gehen wird. | |
Gut wäre eine Hotline für Elternsorgen - und das Versprechen, ihn auch | |
nachzugehen. | |
12 Jan 2012 | |
## AUTOREN | |
Kaija Kutter | |
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