# taz.de -- Kommentar Wahlkampf: Erschreckend inhaltsfrei | |
> In der Hysterie über Fragen wie "Was heißt es für Philipp Rösler, wenn | |
> Wolfgang Kubicki aus dem Kieler Landtag fliegt?" könnte in Vergessenheit | |
> geraten, dass es um eine Landesdebatte geht. | |
Bild: Spitzenkandidat, Fischer und Kneipier Konrad Fischer auf der "Elke". | |
Merkel, Steinmeier, Özdemir - die bundespolitische Prominenz drängt sich in | |
diesen Tagen in der schleswig-holsteinischen Provinz, schließlich gilt die | |
wahrscheinlich einzige Landtagswahl des Jahres als Testlauf für den Bund | |
2013. | |
In der Hysterie über Fragen wie "Was heißt es für Philipp Rösler, wenn | |
Wolfgang Kubicki aus dem Kieler Landtag fliegt?" oder "Übernehmen die | |
Piraten den Bundestag, wenn sie in Flensburg auf fünf Prozent kommen?" | |
könnte in Vergessenheit geraten, dass es um eine Landesdebatte geht. Und | |
die ist fünf Monate vor dem Stichtag noch erschreckend inhaltsfrei. | |
In den meisten Themen sind sich die Parteien einig: Alle betonen, wie | |
wichtig Bildung ist, wollen den Schulen aber nach dem Umbauten der | |
vergangen Jahre etwas Ruhe gönnen. Und alle werden sparen müssen, | |
schließlich haben sich alle Fraktionen bis auf die Linke per Schuldenbremse | |
dazu verpflichtet. Und dass Schleswig-Holstein für die Energiewende steht, | |
Windkraft ausbauen und keine unterirdischen Kohlendioxid-Speicher erlauben | |
will, ist auch Konsens. | |
Es wird also vorrangig um Personen gehen: Wie verhalten sich der | |
Christdemokrat Jost de Jager, der Sozialdemokrat Torsten Albig und der | |
Grüne Robert Habeck? Was sagen sie? Welche Schwerpunkte setzen sie? | |
Köpfe statt Themen: Das kann einen langweiligen Wahlkampf bedeuten, mit | |
Pech einen schmutzigen. Beides hat Schleswig-Holstein nicht verdient. | |
15 Jan 2012 | |
## AUTOREN | |
Esther Geisslinger | |
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