# taz.de -- Kommentar Rechtsrock und Gewalt: Die Polizei muss schützen | |
> Selbst wenn es aus nicht ohne weiteres möglich ist, jedes | |
> Rechtsrock-Konzert zu verbieten, so müssen die Behörden in der Umgebung | |
> für Sicherheit sorgen. | |
Bild: Zwei der Verdächtigen stammen nach Informationen der taz aus dem "Blood … | |
Die Geschichte aus Delmenhorst zeigt, wie viel im Kampf der | |
Sicherheitsbehörden gegen Rechtsextremimus noch schiefläuft. Auch bei einem | |
ganz klassischen Szenario: Der Verfassungsschutz wusste von Aktivitäten in | |
der Nazi-Szene - in diesem Fall einem Rechtsrock-Konzert -, doch bei der | |
zuständigen Polizeidirektion in Delmenhorst scheint diese Information nicht | |
angekommen zu sein. Aus dem Treffen der Rechten heraus gibt es einen | |
Angriff auf Punks. Die herbeigerufenen Polizisten erkennen die Lage nicht. | |
Selbst wenn es aus juristischen oder praktischen Gründen nicht ohne | |
weiteres möglich ist, jedes Rechtsrock-Konzert zu verbieten, so müssen die | |
Sicherheitsbehörden die Umgebung schützen - zum Beispiel durch Präsenz vor | |
dem Lokal. | |
Denn mittlerweile sollte klar sein, dass eine solche Ansammlung von | |
Rechtsextremen schnell eine Gefahr für die Umwelt darstellt: Vor allem für | |
Menschen, die ins Hass-Schema der Rechten passen - wie zum Beispiel Punks. | |
Schutzmaßnahmen der Polizei können nur zustande kommen, wenn die | |
Informationen rechtzeitig zu ihr gelangen. Und die Sicherheitsbehörden | |
sollten darauf vorbereitet sein, dass die Rechtsextremen sie überrumpeln: | |
Jeder Polizist muss in einem Land, das den Kampf gegen Rechtsextremismus | |
ernst nimmt, in der Lage sein, einen rechtsradikalen Kontext bei | |
Schlägereien zu erkennen. | |
24 Jan 2012 | |
## AUTOREN | |
Daniel Kummetz | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Rechter Terror | |
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