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# taz.de -- Kommentar zur Frauenkrise bei Piraten: 100 Tage Gender-Crashkurs
> Die Frauen der Piratenpartei werden von der Presse ausgewrungen, als gäbs
> kein Morgen. Immer wieder die gleiche Frage: Warum seid ihr so wenige?
Bild: Das übliche Bild: Piratenparteitag im Januar in Neumünster
Verwundert reiben wir uns die Augen: Da drängt endlich eine Meute junger
Unverdrossener in den Politikbetrieb. Aber huch: Da sind fast nur Jungs
dabei! Die wenigen Frauen der Piratenpartei werden von der Presse
ausgewrungen, als gäbs kein Morgen. Und immer wieder die gleiche Frage:
Warum sind nicht mehr Piratinnen an Deck? 100 Jahre Kampf um
Gleichberechtigung und wir fangen wieder bei dieser simplen Frage an?
## Wer sagt schon "Nerdin"?
Wer sich einmal in den lichtscheuen Hinterzimmern der c-base herumgetrieben
hat - jenem Ort, an dem sich die Piraten 2006 gründeten -, dem fällt die
Antwort nicht schwer. Die abstrakte Welt der Computersprachen war und ist
ein Jungsding. Vom "Nerd" gibt es - Anglizismus hin oder her - nicht einmal
eine ernst zu nehmende weibliche Entsprechung. Über die Gründe lässt sich
trefflich spekulieren.
Fakt ist, dass diese Szene an politischer Bedeutung gewinnt und die
Netzwelt zur Netzkultur heranwächst. Damit spielen auch Genderfragen
plötzlich eine Rolle. Und zwar nicht nur quantitativ, sondern auch
qualitativ. In jeder Hinsicht ist da bislang von den Berliner PiratInnen
nicht viel zu wollen.
Es gibt zwei Wege, das zu ändern: Entweder frau muss ran an die Basis, in
die männlich dominierten Computerstuben. Oder wir warten ab, bis aus einem
Special-Interest-Grüppchen eine Partei wird, die zu allem etwas sagen will.
Keine Sorge, 100 Jahre wird das nicht noch mal dauern. Schließlich haben
schon 100 Tage im Berliner Politikbetrieb Wunder bewirkt.
29 Jan 2012
## AUTOREN
Manuela Heim
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