# taz.de -- "Neue Mitte Altona" wackelt: Beteiligte wollen bremsen | |
> Anwohner und Initiativen fordern ein Moratorium für die Planung zur Neuen | |
> Mitte Altona. Sie fühlen sich nicht ernst genommen. Die Stadt winkt ab. | |
Bild: Wie genau die "Neue Mitte Altona" realisiert wird, ist weiter unklar. | |
Zwei Anwohner-Initiativen, ein Bürgerverein und ein Beteiligungsgremium | |
fordern einen Planungsstopp für das Projekt "Neue Mitte Altona". Das | |
Gelände an der Harkortstraße ist das zweitgrößte Entwicklungsgebiet in der | |
Stadt nach der Hafencity. | |
"Auf dem Bahngelände wird die Zukunft der Stadt geplant, die Beteiligung | |
wird dabei aber als Formalismus abgetan", sagt Christoph Twickel von der | |
Initiative Lux und Konsorten, die die Idee zum Planungsstopp angeschoben | |
hat. Neben der Initiative Altopia haben sich auch das Koordinationsgremium | |
zur Mitte Altona und der Verein Lebendiges Altona dem Vorschlag für ein | |
Planungs-Moratorium angeschlossen. | |
Die Aufgabe des im Dezember auf dem Bürgerforum gewählten | |
Koordinierungsgremiums ist es, den Planungsprozess zur Mitte Altona | |
kritisch zu begleiten und Verfahrensempfehlungen auszusprechen. Es soll als | |
Schnittstelle zwischen den BürgerInnen, Initiativen, Politik und Verwaltung | |
dienen. | |
Die Initiatoren sehen Handlungsdruck: "Wir steuern auf einen Punkt zu, wo | |
man keine Änderungen mehr vornehmen kann", sagt Hans-Jörg Hofmann vom | |
Beteiligungsgremium. Kritisiert wird unter anderem der geplante Mix, aus | |
jeweils einem Drittel Eigentums-, frei finanzierten und geförderten | |
Wohnungen. "Vorsichtig gesagt halten wir den für sozial unausgewogen", sagt | |
Twickel. | |
Zurzeit ist noch unklar, ob die Bahn den Fernbahnhof nach Diebsteich | |
verlegt - mit diesem Szenario wird bisher geplant. "Auf dieser Grundlage | |
kann man den Masterplan gar nicht beschließen, da der ja von dem gesamten | |
Areal ausgeht", sagt Hofmann. Sollte die Bahn von der Verlegung abrücken, | |
müsse ein teurer Lärmschutzwall errichtet werden. | |
Zu ihren Plänen will sich die Bahn bis heute nicht konkret äußern. "Das | |
Vorhaben ist komplex, eine belastbare Planung erfordert eine hinreichende | |
Wirtschaftlichkeit", sagt Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis. Deshalb könne | |
das Unternehmen sich nicht zum Zeitpunkt der Verlagerung äußern. | |
Oberbaudirektor Jörn Walter hält einen Planungsstopp für nicht vertretbar | |
und verweist auf den dringenden Wohnraumbedarf. "Dass wir die | |
Bürgerbeteiligung sehr ernst nehmen, zeigt der Katalog der gesammelten | |
Bürgerforderungen aus dem Beteiligungsprozess, aus dem viele Punkte bereits | |
in den Masterplan übernommen wurden." | |
Das sehen viele Beteiligte anders. Immer wieder wurde kritisiert, dass das | |
Verfahren lediglich der Information, nicht aber der Mitbestimmung diene. | |
Bei der Dokumentation der Bürgerforderungen habe die | |
Stadtentwicklungsbehörde viele Forderungen vernachlässigt. | |
1 Feb 2012 | |
## AUTOREN | |
Lena Kaiser | |
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