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# taz.de -- Leistungsschutzrecht für Autoren: Freie wollen mitreden
> Das Urheberrecht bootet Autoren aus, bemängelt der Journalisten-Verband
> "Freischreiber". Ein Urheberpersönlichkeitsrecht könnte Abhilfe schaffen.
Bild: Die Autoren werden als "Content-Mafia" abgestempelt.
"Ihr seid doch die böse Content-Industrie!" Solche Sätze hat die freie
Journalistin Eva-Maria Schnurr, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes
Freischreiber, zuletzt immer wieder zu hören bekommen.
"Nein", sagt sie dann, "sind wir nicht. Wir sind die Urheber." Solche
Wortwechsel sind ein Symptom dafür, dass in der Auseinandersetzung um das
Urheberrecht ausgerechnet die Urheber eine geringe Rolle spielen.
Im Journalismus liege das zum einen daran, dass die Verlage, also die
Verwerter, versuchten, sich "in die Rolle der Urheber zu drängen", so
Schnurr. Zum anderen seien "die Urheber, ohne die die Verwerter ja gar
nichts zu tun hätten, bisher zu leise gewesen".
Um ihnen eine Stimme zu geben, haben die Freischreiber nun ein
Positionspapier veröffentlicht. Ein weiterer Anlass ist die 2012 geplante
Novelle des Urheberrechts - der sogenannte Dritte Korb.
Im ihrem Positionspapier betonen die Freischeiber, dass die
Urheberrechtsnovelle vor zehn Jahren "nichts gebracht" habe: "Die Verlage
ignorieren frech", was dort festgelegt sei, indem sie Autoren Verträge
vorlegen, die denen "nur noch die ,Wahl' lassen, entweder der
Totalabtretung ihrer Rechte zuzustimmen oder jegliche Arbeitsmöglichkeit zu
verlieren".
De facto enteignen die Verlage die Leistungserbringer - was sie in ihrer
Argumentation für das Leistungsschutzrecht, das sie im Dritten Korb
verankern wollen, natürlich nicht erwähnen.
Die Freischreiber lehnen ein Leistungsschutzrecht ab. Sie fordern, "das
Urheberpersönlichkeitsrecht wieder in den Mittelpunkt der Reformdebatten"
zu rücken. Laut der entsprechenden Gesetzespassage hat "der Urheber das
Recht zu bestimmen, ob und wie sein Werk zu veröffentlichen ist." Bisher
weiß ein Autor oft nicht, an wen ein Verlag seinen Text weiterverkauft hat.
2 Feb 2012
## AUTOREN
René Martens
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