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# taz.de -- Gastbeitrag Sicherheitskonferenz III: Das Netz und Allmachtsphantas…
> Zum Abschluss der Sicherheitskonferenz in München ein Blick auf das
> Modethema Cyber-Sicherheit, einen uneitlen estnischen Staatschef und
> Steinschleuder vs. Schild.
Bild: Kompetent und uneitel: der estnische Staatschef Toomas Hendrik Ilves.
"MSC goes online" oder so ähnlich hätte der Untertitel der diesjährigen
Münchener Sicherheitskonferenz (MSC) sein können. Jenseits der mittlerweile
üblichen Website mit all den Featuren gab es in diesem Jahr so viele Tweets
über die Sicherheitskonferenz wie noch nie, eine eigene iPad-Applikation
mit allen relevanten Informationen zur Konferenz sowie die derzeit in
Sicherheitskreisen sehr modische Debatte um Cyber-Sicherheit.
Neben EU-Kommissarin Nellie Kroes (genau, die mit Guttenberg), dem
ehemaligen US-Chef-Spion Hayden und Giampaolo di Paola (Nato) sitzt da auch
noch der estnische Präsident, der - einzigartig für einen Staatschef -
moderiert. Und das auch noch kompetent und uneitel (galt leider nicht für
alle Moderatoren der Veranstaltung).
Die Debatte ist durchwachsen, lebt aber in erster Linie davon, dass es
keine jungen Leute im Raum gibt, die sich teilweise vor Lachen den Bauch
halten müssten. Staat gegen böser Staat, Staat gegen Aktivisten: das ist
der Blickwinkel. Allmachtsphantasien, die in der Netzrealität zerhackt
werden würden, beherrschen die Debatte. Offensiv- und Defensivmittel werden
so auseinandergehalten, als ginge es um Steinschleuder vs. Schild.
Und dass die Zivilgesellschaft Teil der Cyber-Sicherheit sein kann, das
versteht KTz Kroes schlicht nicht. Der Chef der Sicherheitskonferenz
Wolfgang Ischinger hat in den letzten Jahren die Veranstaltung konsequent
an die neuen Medien herangeführt. Ein guter Schritt für mehr Transparenz
bei einem sagenumwobenen Event, um den sich viele Verschwörungen drehen.
Der Live-Stream der Konferenz ist stets gut ausgelastet. Nur: Die meisten
Gäste der Konferenz sind von der digitalen Welt weit entfernt. Und werden
es wohl auch bleiben.
6 Feb 2012
## AUTOREN
Omid Nouripour
## TAGS
Nato
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