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# taz.de -- Firmen-Ranking zur Frauenquote: Immer noch zu wenige Frauen
> Der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten bleibt enttäuschend. Ein Ranking
> soll Druck auf Firmen ausüben, den Frauenanteil zu erhöhen.
Bild: Viele Firmen haben sich gebessert, aber nicht genug.
BERLIN taz | Die Parfümerie Douglas hat es geschafft, aber auch Siemens
steht nicht schlecht da: Sie schneiden gut ab beim Ranking, das Frauen in
Chefsesseln misst. An der Spitze steht die Gesellschaft für
Konsumforschung, mit einem Frauenanteil von 40 Prozent in Spitzenjobs.
Darauf folgt auf dem 2. Platz Douglas mit 33 Prozent, Siemens steht auf
Platz acht mit 20 Prozent.
Das Ranking wird vom Verein Frauen in die Aufsichtsräten (FidAR) erstellt,
die 160 börsennotierten Unternehmen der DAX Gruppe untersuchen. Mit dem
2010 eingeführten Women-on-Board Index zieht es jetzt einen Bilanz.
Das Ergebnis ist unter dem Strich ertäuschend: zu wenig hat sich geändert.
Der Vorteil des Rankings: "Die Prozentzahlen kennt jeder. Wir
veröffentlichen hier Namen. Das ist ein höheres Druckmittel," sagt Monika
Schulz-Strelow, Präsidentin von FidAR. Kein Unternehmen möchte schliesslich
im letzten Platz bleiben. Die gute Nachricht: der Druck, Frauen in
Führungspositionen zu berufen, hat eine meßbare Wirkung gezeigt. 23 von der
160 untersuchten Unternehmen haben im vergangenen Jahr erstmals eine Frau
in die Chefetage geholt.
Die Zahl der frauenfreien Spitzengremien ist daher deutlich gesunken: von
74 auf 56. "Die frauenfreie Zone hat sich zwar verringert, das ist schon
ein kleiner Erfolg. Aber das Tempo in der Veränderung hat nicht dramatisch
zugenommen," sagt Schulz-Strelow. Das Bilanz zeigt zwar wie die Wirtschaft
sich bewegt, aber macht auch deutlich, wie langsam diese Bewegung ist. Mit
insgesamt 1,5 Prozentpunkten Zuwachs bleibt die Zukunft der
Geschlechtergleichheit in weiter Ferne.
Bei nur einer Frau in Aufsichtsrat oder Vorstand ist auch die Gefahr groß,
bei ihrem Ausscheiden im Ranking abzurutschen. Das zeigt das Beispiel des
Sportunternehmens Puma, das vom 36. im 2010 auf den letzten Platz gefallen
ist. Die freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft hat bis
jetzt zu niedrige Ergebnisse erreicht. FidAR fordert eine gesetzlichen
Mindestquote von 25%. Die Höhe der Quote sei von keiner Bedeuten aber, laut
Schulz-Strelow, es ginge darum, Druck an Unternehmen auszuüben. Im zur
Nachbarstaaten mit verbindliche Mindestquoten bleibt Deutschland immer
weiter zurück.
16 Feb 2012
## AUTOREN
Anna Polonyi
## TAGS
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
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