# taz.de -- Streik am Frankfurter Flughafen: Aus 24 werden 48 Stunden | |
> Statt einen wollen die Vorfeldmitarbeiter des Frankfurter Flughafens nun | |
> zwei Tage die Arbeit niederlegen. Mehr als 200 Flüge wurden seit | |
> Montagmorgen gestrichen, doch Chaos blieb zunächst aus. | |
Bild: Einige Reisende am Frankfurter Flughafen werden mit ihrem Rollkoffer unve… | |
FRANKFURT/ MAIN dpa | An Deutschlands größtem Flughafen wird seit | |
Montagmorgen wieder gestreikt - rund 220 Flüge sind bislang für den Tag | |
annulliert worden. Die rund 200 Vorfeldmitarbeiter legten am frühen Morgen | |
die Arbeit für 48 Stunden nieder, wie der Tarifvorstand der Gewerkschaft | |
der Flugsicherung (GdF), Markus Siebers, sagte. Vor allem Passagiere von | |
Inlands- und innereuropäischen Verbindungen müssen sich auf Verspätungen | |
und Flugausfälle einstellen. "Von den 1.250 Flügen am Montag sind bislang | |
223 gestrichen worden", sagte ein Fraport-Sprecher am Morgen. | |
Langstreckenflüge seien nicht betroffen. | |
"Bislang läuft alles ruhig, die Passagiere haben sich darauf eingestellt", | |
betonte der Sprecher. Zudem komme dem Betreiber entgegen, dass ohnehin – | |
auch wegen des Rosenmontags – nicht so viele Passagiere erwartet wurden. Im | |
Vergleich zu einem Tag im Sommer mit etwa 180.000 Passagieren seien es | |
derzeit rund 130.000. In der Nacht zum Montag hatte die GdF den Streik | |
überraschend um 24 Stunden verlängert – ursprünglich sollte nur bis zum | |
Dienstagmorgen 5.00 Uhr die Arbeit niedergelegt werden. Nun soll der | |
Ausstand nach GdF-Angaben bis Mittwochmorgen 5.00 Uhr dauern. | |
"Wir wollten der Gegenseite die Gelegenheit geben, sich für Verhandlungen | |
zu melden. Da dies am Sonntag nicht geschehen ist, haben wir den Streik | |
verlängert", erläuterte Siebers. Schließlich habe die Gewerkschaft | |
zugesichert, immer 24 Stunden im Voraus Streikmaßnahmen anzukündigen. Und: | |
"Wir hoffen, dass die Erhöhung des Drucks zu einem Einlenken von Fraport | |
führt." Fraport sieht dagegen die Gewerkschaft am Zuge und verlangt eine | |
Rückkehr an den Verhandlungstisch. Die bisherigen Forderungen der GdF hält | |
Fraport für überzogen. | |
## In Deutschland auf Bahn umsteigen | |
Um die Streikauswirkungen abzufedern, hatte der Betreiber eigens | |
Mitarbeiter geschult, die die Aufgaben von Vorfeldlotsen, | |
Flugzeugeinweisern und Disponenten übernehmen. Fraport riet Passagieren, | |
sich rechtzeitig über ihre Verbindungen zu informieren. Ein | |
Lufthansa-Sprecher hatte zudem darauf hingewiesen, dass Betroffene | |
kostenlos stornieren oder umbuchen könnten. Reisende innerhalb Deutschlands | |
könnten auf die Bahn umsteigen. | |
Bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag hatten rund 200 | |
Vorfeldmitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Allein am Freitag waren dadurch | |
301 Flüge ausgefallen. Hintergrund des Konflikts ist, dass Fraport die | |
Forderung nach einem eigenen Tarifwerk mit hohen Gehaltssteigerungen für | |
die rund 200 Vorfeldbeschäftigten nicht akzeptieren will. Der Betreiber hat | |
auch einen Schlichterspruch von Hamburgs Ex-Bürgermeister Ole von Beust | |
abgelehnt, der ebenfalls deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten | |
vorgeschlagen hatte. | |
Siebers betonte: "Sollte sich Fraport bewegen, sind wir gesprächsbereit. | |
Solange sie hinter den Schlichterspruch zurückfallen, sehe ich keinen | |
Anlass für Verhandlungen." | |
20 Feb 2012 | |
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