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# taz.de -- Kommentar Jugendheimaufsicht: Aufklärung geht anders
> Statt die Vorwürfe gegen das Jugendheim aufzuklären, schont
> Sozialministerin Özkan sich selbst.
Bild: Heimerziehung der 50er-Jahre: Im Erziehungsheim Freistatt mussten Jugendl…
Vorgänge wie die rund um die Jugendbetreuungseinrichtung Phönixx im
niedersächsischen Blender dürfte es nach den jüngsten Debatten über
sexuelle Gewalt und Heimerziehung gar nicht mehr geben: Schonungslose
Aufklärung bei Missbrauchs- und Misshandlungsvorwürfen hat nicht nur
Niedersachsens Landesregierung angekündigt.
Der Fall Phönixx aber zeigt, dass auch jetzt nur wenige aufhorchen, wenn
Jugendliche Missstände melden. Denn ein entschiedenes Eingreifen der
Aufsichtsbehörden hätte unmittelbar zur Frage geführt: Wohin mit den
schwierigen Fällen, wenn nicht nach Blender? Die Nachfrage nach
Einrichtungen wie dieser ist groß – Jugendämter haben bundesweit ihre
besonders problematischen Jugendlichen zu Phönixx geschickt: Vorbestrafte,
psychisch Auffällige, Traumatisierte.
In solchen Einrichtungen privater Träger geht es neben dem pädagogischen
Auftrag aber letztlich immer auch um Wirtschaftlichkeit. Gerade deshalb
braucht es sensibilisierte Aufsichtsbehörden, die ein Ohr für Hinweise von
Schutzbefohlenen haben. Hatte das Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) als
Dienstherrin der niedersächsischen Heimaufsicht? Die wiegelt ab, erklärt
die Missbrauchsvorwürfe für nicht bestätigt, während die Staatsanwaltschaft
noch ermittelt. Statt schonungslos aufzuklären, schont sie im Fall Phönixx
offenbar lieber sich selbst.
1 Mar 2012
## AUTOREN
Teresa Havlicek
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Heimerziehung: Problemheim abgewickelt
Nach Missbrauchs- und Misshandlungsvorwürfen ist das unterbelegte
Jugendheim Phönixx im niedersächsischen Blender pleite. Sozialministerium
und Heimaufsicht waren die Vorwürfe lange bekannt.
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