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# taz.de -- „taz“ auf der Leipziger Buchmesse 2012: Verlust der eigenen Ver…
> Die New Yorker Autorin Eva Schweitzer hat ein Buch über die Tea Party
> geschrieben: „Die weiße Wut. Was Amerikas Neue Rechte so gefährlich
> macht“.
Bild: Konterrevolution des Feinsinnigen: Tea Party in Stuart, Florida.
Ich kenne Eva C. Schweitzer als Autorin ziemlich interessanter Stücke aus
New York City, aus den USA überhaupt. Sie hat sie für den Tagesspiegel
verfasst, gelegentlich auch für die taz – und meist gibt eine Spur
gründlicher als andere Bericht von diesem Land, das so groß ist, dass man
nicht von amerikanischer Kultur sprechen kann, jedenfalls nicht blank,
sondern allenfalls von Kulturen.
Sie hat, höchst aktuell, ein sehr instruktives Sachbuch über die USA
geschrieben: „Tea Party. Die weiße Wut“. Der Untertitel bindet die These,
die das Interesse an ihren Recherchen hervorheben soll, noch stärker
zusammen: „Was Amerikas Neue Rechte so gefährlich macht“.
Tatsächlich hat Schweitzer ein gut lesbares Buch über jenes Amerika
geschrieben, das sich verloren fühlt und darüber nicht in Depression
verfällt, sondern wütend und aggressiv auf den Verlust der eigenen
Verlässlichkeiten reagiert. Tea Party – das ist die Bewegung der weißen
Männer und Frauen, die ihr Amerika der Fünfziger wieder zurückhaben will.
Ein Land voller Gottesfurcht, voller Menschen, die weiß sind, und wenn sie
denn nicht Nachkommen der hellhäutigen Einwanderer sind, dann arbeiten sie
als Subalterne, Dienende und Ruhiggestellte.
Tea Party, das ist quasi die Konterrevolution zu allem, was freisinnig ist,
sie ist gegen das Recht auf Abtreibung, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe
und natürlich überhaupt gegen alles, was seit Ende der Sechziger erkämpft
wurde. Dass das Thema hochaktuell ist, versteht sich, da in den USA die Tea
Party massiv im Präsidentschaftswahlkampf involviert ist, von selbst.
Wir werden mehr erfahren – und wissen wollen: Ist Occupy das Gegenstück zur
Tea Party auf links? Und wenn nein: Was machen die Liberalen und Linken
falsch, dass sie solchen Zorn, ja, Hass auf sich ziehen? Ein Streifzug
durch die Mentalitätslandschaften Amerika – eine andere Heimatkunde.
[1][Freitag, 16. März, 15.30 Uhr im taz-Studio (Halle 5/ E 410 a): Die
Autorin Eva C. Schweitzer im Gespräch mit Jan Feddersen (taz).]
8 Mar 2012
## LINKS
[1] /programm/2012/buchmesse_leipzig/events/256.de.html
## AUTOREN
Jan Feddersen
Jan Feddersen
## TAGS
Schwerpunkt Frankfurter Buchmesse 2024
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