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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Osttimor: Amtsinhaber verpasst die Stichwa…
> Zwei Veteranen des militärischen Widerstands dominieren die
> Präsidentschaftswahl. Der Amtsinhaber verzichtete weitgehend auf
> Wahlkampf und landete nur auf Platz drei.
Bild: Abgewählter Amtsinhaber: Der neue Präsident von Osttimor wird in einer …
BERLIN taz | Der bisherige Präsident Osttimors und Friedensnobelpreisträger
José Ramos-Horta verpasst aller Voraussicht nach die Stichwahl um die
Präsidentschaft seines Landes. Nach Auszählung von zwei Dritteln der
Stimmen des ersten Wahlgangs vom Samstag liegt der 62-Jährige mit rund 18
Prozent nur auf den dritten Platz.
Vor ihm liegen mit 28 Prozent der Kandidat der oppositionellen Fretilin,
Francisco „Lu Olo“ Guterres, und mit 25 Prozent der Kandidat des
regierenden Nationalkongress für Timors Wiederaufbau (CNRT), der frühere
Oberkommandierende der Streitkräfte, Taur Matan Ruak. Beide spielten
führende Rollen im militärischen Widerstand gegen Indonesiens Besatzung
(1975–1999), während Ramos-Horta den diplomatischen Kampf führte.
Bei der Wahl 2007 war Ramos-Horta noch vom CNRT und dessen Führer,
Premierminister Xanana Gusmão, unterstützt worden. Jetzt trat Ramos-Horta
erst nach einer Unterschriftenkampagne als Parteiloser an und verzichtete
weitgehend auf Wahlkampf. „Er hat sich auf seine Reputation verlassen,“
sagt Monika Schlicher, Osttimor-Expertin der Menschenrechtsorganisation
Watch Indonesia! in Berlin. „Es war klar, dass es schwer für ihn wird, wenn
Gusmão nicht mehr hinter ihm steht.“
## Ausländische Truppen ziehen ab
Die Beziehungen zwischen den beiden prominentesten Vertretern der
Unabhängigkeitsbewegung hatten sich zuletzt kontinuierlich verschlechtert.
Bei den Wahlen 2007 tauschten die beiden ihre Posten. Bis dahin hatte
Gusmão das Präsidentenamt inne, das überwiegend zeremoniell ist.
Ramos-Horta habe dagegen das Amt politisiert.
„Er ist ein starker Präsident“, sagt Schlicher. „Er hat sich eingemischt
und war unbequem.“ Jetzt würde er quasi durch die alten Führer des
militärischen Widerstands entmachtet. Das bisherige Ergebnis würde die
Macht der Veteranen stärken, der einflussreichsten Gruppe mit dem größten
Störpozential.
Ende dieses Jahres sollen die UNO-Polizei wie auch eine von Australien und
Neuseeland gestellte Stabilisierungstruppe aus Osttimor abziehen.
Mittlerweile machen Gewinne aus Öl- und Gasgeschäften 95 Prozent der
Staatseinnahmen aus.
18 Mar 2012
## AUTOREN
Sven Hansen
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