# taz.de -- Kommentar über Kürzungs-Drohung: Senator im Lernprozess | |
> Der Sozialsenator geht zu grob mit der Kinder- und Jugendhilfe um. Mit | |
> Kürzungs-Drohungen erreicht er keinen konstruktiven Dialog. Das erkennen | |
> selbst seine Parteigenossen. | |
Bild: Sie benötigen weniger offene Treffpunkte, besagt ein Arbeitspapier der S… | |
Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Nach diesem Motto verfährt | |
SPD-Sozialsenator Detlef Scheele beim Umgang mit der Kinder- und | |
Jugendhilfe. Erst werden mit einer Kürzungsdrohung alle Beteiligten | |
aufgeschreckt, dann noch düstere Szenarien ventiliert. Es obliegt den | |
Bezirkspolitikern, den Schaden zu begrenzen. | |
Wer konstruktiv über Veränderung in den Dialog treten möchte, sollte bei | |
der Jugendhilfe behutsamer vorgehen. Die angekündigte Kürzung von 3,5 | |
Millionen Euro für offene Angebote der Kinder, Jugend und Familienförderung | |
ist nicht alternativlos. Das erkennen selbst Scheeles Parteigenossen. | |
Also, besser zurück auf Los: Der Senator sollte den Kürzungsplan | |
zurücknehmen. Dann kann er immer noch den angekündigten Sozialatlas | |
erstellen und besprechen, welche Angebote Kinder und Jugendliche angesichts | |
des Ganztagsausbaus brauchen. Sicher gibt es hier Änderungsbedarf. Wenn die | |
Kinder bis nachmittags in der Schule sind, sollten Jugendclubs die | |
Öffnungszeiten in den Abend und zum Wochenende hin verschieben. | |
Aber die inhaltliche Bedeutung der offenen Kinder- und Jugendarbeit, auch | |
als Gegenpol zur leistungsbetonten Schule, fällt durch den | |
Ganztagsschulausbau nicht weg. | |
Das wird die Spitze der Sozialbehörde vielleicht noch verstehen. | |
22 Mar 2012 | |
## AUTOREN | |
Kaija Kutter | |
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