| # taz.de -- Start des tazlab 2012: Ein Tagestrip ins gute Leben | |
| > Das dritte tazlab hat begonnen. Einen Tag geht es um „Das gute Leben: Es | |
| > gibt Alternativen“. Mit 1.500 Besuchern ist das Berliner Haus der | |
| > Kulturen der Welt so gut wie ausverkauft. | |
| Bild: Hier tobt das gute Leben: Das Berliner Haus der Kulturen der Welt. | |
| Stimmt doch gar nicht, dass alle Welt nörgelt, wenn sie nicht am Samstag | |
| ausschlafen darf: Nicht jedenfalls jene Frauen und Männer (und ihre | |
| Kinder), die seit halb neun Uhr an diesem Samstag ins Berliner Haus der | |
| Kulturen der Welt strömen. Und zwar zum Auftakt des [1][3. taz.lab], des | |
| taz-Kongress – dieses Jahr unter dem Titel „Das gute Leben: Es gibt | |
| Alternativen“. | |
| Das heißt: alles ausverkauft bei diesem Forum der Debatten um | |
| gesellschaftliche Alternativen – wie taz-Chefredakteurin Ines Pohl und | |
| Bernd Scherer, Intendant des renommierten Haus der Kulturen der Welt am | |
| Bundeskanzlerinnenamt, in ihren Grußworten betonten. | |
| Gespannt äußerten sich BesucherInnen, wie sich vor allem die angereiste | |
| Politprominenz zu brandaktuellen Fragen äußern wird: Wie wird | |
| Baden-Württembergs Ministerpräsident [2][Winfried Kretschmann] seine | |
| Phantasie vom guten Leben ausmalen – mit oder ohne die Piratenpartei in der | |
| deutschen Parteienlandschaft? Wie stellen sich [3][die Piraten selbst] ihre | |
| Zukunft in mutmaßlich bald allen Parlamenten der Republik vor? Haben Sie | |
| Ideen, Projekte, Anliegen – oder reicht ihnen, dass sie von allen links von | |
| der Mitte heftig gestreichelt? | |
| Wie wird [4][Robert Habeck], Schleswig-Holsteins Spitzenkandidat der Grünen | |
| zur dort anstehenden Landtagswahl, die böseste aller bösen Fragen | |
| beantworten: Könnte für ihn ein Bündnis in Kiel mit der Union nützlich sein | |
| – auf das zwischen Nord- und Ostsee bald ökologisches Umdenken auch | |
| regierungsamtlich beginnen kann? | |
| ## Wieviel freie Zeit hat Sahra Wagenknecht? | |
| Nicht minder interessant, so gaben die Besucher am tazpresso-Mobil am | |
| Eingang des Haus der Kulturen der Welt kund, werde sein, wie [5][Sahra | |
| Wagenknecht] sich der Frage widmet, einerseits eine Politikerin ohne freie | |
| Zeit zu sein und andererseits sich nichts sehnlicher zu wünschen als eben | |
| dies – mehr freie Zeit für Privates. Oder, wie es eine taz.lab-Besucherin | |
| formulierte, flunkert die Spitzenkraft der Linken: Und hat gar kein | |
| Interesse an einer Zeit, die sie selbst bestimmen müsste? Hartmut Rosa, | |
| Philosoph zur Entschleunigung, wird ihr da schon auf den Zahn fühlen: Wie | |
| ehrlich meinen es Alternative, wie aufrichtig sind taz-Lesende, wenn sie | |
| angeben, Zeit sei ihr kostbarstes Gut, frei verfügbare Zeit? | |
| Einige Gäste des taz.lab, das nicht minder den Erfolg der | |
| taz-Genossenschaft zu deren 20. Geburtstag feiert, sind auch eine Spur | |
| enttäuscht: Lina ben Mhenni, politische Bloggerin aus Tunis und | |
| taz-LeserInnen bekannt, musste ihre Reise nach Berlin absagen; bei | |
| polizeilichen Übergriffen, so schrieb sie den Organisatoren des taz.lab, | |
| sei sie am Bein und an den Füßen verletzt worden. Aber, so schwor sie, via | |
| Skype werde sie mit dem Publikum und anderen in der Debatte zur Bilanz der | |
| Arabischen Revolution sprechen: Wie sehr braucht die syrische Opposition | |
| nun Hilfe aus dem westlichen Ausland? | |
| Leider musste auch Ursula Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau | |
| absagen, ebenfalls krankheitshalber; mit größtem Bedauern zog ferner der | |
| Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Nils Minkmar, seine | |
| Zusage zurück, beim Panel [6][„Revolution Now!“] zu allen Fragen einer | |
| globalen Protestbewegung wider die Finanzjongleure an Börsen und in | |
| Regierung zurück. | |
| ## Psychoaktive Substanzen auf dem Dach | |
| Zugesagt hat dafür Christian Rätsch, morgens gleich beim Auftakt als | |
| Kritiker überbordender Tierliebe mit von der Partie, mittags um 13 Uhr im | |
| Zelt auf dem Dach des Haus des Kulturen der Welt einen Vortrag zu seinem | |
| Spezialgebiet zu halten: „Der gute Trip – Grundlagen eines Bewusstseins von | |
| psychoaktiven Substanzen“. | |
| Bis zum Abend rechnen die Organisatoren mit einer Fülle von Strittigkeiten | |
| und Versöhnungen, inhaltlich wie menschlich. Konny Gellenbeck, Chefin der | |
| taz-Genossenschaft, sagte taz.de: „Dieses taz.lab zum Geburtstag der | |
| taz-Genossenschaft zeigt, wo das größte Kapital der taz liegt – bei seinem | |
| Publikum. So feiern wir noch in 20 Jahren.“ Obowhl ausverkauft ist, können | |
| Kurzentschlossene ihr Glück noch versuchen: Wenn Leute früher gehen, werden | |
| neue Plätze frei. | |
| Das Event geht bis in die Nacht hinein. Das Abendprogramm wird moderiert | |
| von der einstigen taz-Chefredakteurin Elke Schmitter sowie Deniz Yücel, | |
| taz-Redakteur und diesjähriger Kurt-Tucholsky-Preisträger. Yücel zu taz.de: | |
| „Dieser Tag ist ein Trip. Wartet erst auf das Showprogramm!“ | |
| 13 Apr 2012 | |
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| ## AUTOREN | |
| Jan Feddersen | |
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| tazlab 2012: „Das gute Leben“ | |
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