# taz.de -- Militärparade in Nordkorea: Prächtiges zum höchsten Feiertag | |
> Rakete im Meer versenkt? Macht nichts. Zum 100. Geburstag von Nordkoreas | |
> Staatsgründer hat das Regime eine Militärparade abgehalten. Und Kim Jon | |
> Un hielt seine erste Rede. | |
Bild: Klotzen, nicht kleckern: Militärs marschieren zu Ehren von Nordkoreas St… | |
SEOUL afp/dapd/dpa | Mit einer massiven Heerschau hat Nordkorea zum 100. | |
Geburtstag des früheren Staats- und Parteichefs Kim Il Sung militärische | |
Stärke demonstriert. Live-Bilder im Staatsfernsehen zeigten tausende | |
Soldaten mit roten Flaggen zu Trommelwirbeln auf dem Kim Il Sung-Platz im | |
Zentrum der Hauptstadt Pjöngjang paradieren. Der Geburtstag gilt als | |
höchster nationaler Feiertag. | |
In seiner ersten öffentliche Rede seit seiner Amtsübernahme hat der neue | |
nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un die Bedeutung der Streitkräfte | |
betont. Vor Zehntausenden Zuschauern auf einem Platz in Pjöngjang erklärte | |
Kim Jong Un, die Zeit, in der Atomwaffen als Drohung gegen das Land | |
eingesetzt werden könnten, sei „für immer vorbei“. Das Militär habe | |
absolute Priorität. Anlass der Rede waren die Feierlichkeiten zum 100. | |
Jahrestag der Geburt von Staatsgründer Kim Il Sung. | |
„Die Überlegenheit bei militärischer Technologie ist nicht länger ein | |
Monopol der Imperialisten“, sagte der Staatschef. Soldaten seien wichtiger | |
als Raketen und Artillerie. Die Offiziere sollten ihre Soldaten „wie Brüder | |
und Schwestern“ behandeln. Kim Jong Un lobte die Politik seines Vaters, den | |
Streitkräften immer Priorität einzuräumen. Er wolle diese Politik stärken. | |
Kim Jong Un sagte weiter, er sei unglücklich über die jahrzehntelange | |
Spaltung der koreanischen Halbinsel. Nordkorea sei zur Zusammenarbeit mit | |
jedem bereit, der eine Wiedervereinigung anstrebe. Kim Jong Un hatte nach | |
dem Tod seines Vaters Kim Jong Il im Dezember das Amt des Staatschefs | |
übernommen. Seitdem wurde er zwar in der Öffentlichkeit gezeigt, äußerte | |
sich aber nicht. | |
Die Feiern zum Jahrestag dauern bereits seit Tagen, unter anderem wurden am | |
Freitag in Pjöngjang große Statuen von Kim Il Sung und und seinem Sohn Kim | |
Jong Il enthüllt. Zu den Feierlichkeiten sollte eigentlich auch der Start | |
einer Langstreckenrakete zählen – sie zerbrach jedoch in der Nacht zu | |
Freitag nach wenigen Minuten und stürzte ins Meer. Nach nordkoreanischer | |
Darstellung sollte die Rakete einen Satelliten ins All tragen. Der Westen | |
vermutete hinter dem Start jedoch einen unzulässigen Test für das | |
nordkoreanische Atomprogramm. | |
15 Apr 2012 | |
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