# taz.de -- Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga: Telekom im Abseits | |
> Die Verhandlungen um die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga sind | |
> abgeschlossen. Sky gewinnt, die Telekom verliert. | |
Bild: Sky bleibt am Ball, wie auch die ARD. | |
BERLIN taz | Ob's wirklich am Kaiser lag? Jedenfalls hatte Sky Deutschland | |
den Chefoberganzgroßexperten-Vertrag mit Franz Beckenbauer schon | |
verlängert, als noch gar nicht klar war, ob die Fußball-Bundesliga ab 2013 | |
weiter live und in Farbe auf den Sportkanälen der Pay-TV-Plattform läuft. | |
Heute Mittag kurz nach 13.00 Uhr war dann aber wirklich scho Weihnachten: | |
Denn der mehrheitlich zu Rupert Murdochs internationalem Medienverbund | |
gehörende Sender sicherte sich nicht nur die Live-Rechte für die | |
Spielzeiten 2013/14 bis 2016/17, sondern stach den anderen großen | |
Mitbewerber, die Deutsche Telekom, gleich ganz aus. | |
Auch der noch teilweise in Staatsbesitz befindliche Fernmeldeladen, der | |
schon seit einigen Saisons versucht, mit den Internet-TV-Rechten (IPTV) an | |
Livespielen der Bundesliga glücklich zu werden, hatte für das Gesamtpaket | |
aller Rechte in den klassischen wie neuen audiovisuellen Medien geboten. | |
Doch die Telekom ging nach dem Beschluss der in Frankfurt/Main tagenden | |
außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Vereine und | |
Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga jetzt komplett leer | |
aus. - Ein herber Rückschlag für Vorstandschef René Obermann und seine | |
Pläne, via Web mit dem T-Home Entertain-Angebot jetzt endlich ganz groß im | |
Fernsehen der Zukunft zu landen. | |
## Mehr als nötiger Befreiungsschlag | |
Liga live läuft künftig nur made by Sky - auf allen technischen Geräten vom | |
klassischen Fernseher bis zum Smartphone. Für die in den roten Zahlen | |
steckende Pay-Plattform ist das der mehr als nötige Befreiungsschlag: | |
Experten hatten Sky ohne Bundesliga-Rechte schon am Ende gesehen. Der | |
Aktienkurs der börsennotierten Sky Deutschland AG stieg nach Bekanntgabe | |
der Entscheidung der Liga-Profiklubs zeitweise um rund 20 Prozent. | |
Für die Zuschauer bleibt so eigentlich alles beim alten. Denn auch im frei | |
empfangbaren Fernsehen bleibt es bei ARD und ZDF. Die ARD-„Sportschau“ wird | |
am Samstag die ersten Zusammenfassungen der fünf Nachmittagspiele zeigen, | |
das „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF versorgt das Topspiel am Abend. | |
## Wirtschaftlich angemessene Konditionen | |
Die ARD freute sich routiniert, dass die DFL den „hohen Stellenwert“ der | |
„Sportschau“ erneut anerkannt hat. Auch die Kosten seien vertretbar, sagte | |
ARD-Sportintendant Ulrich Wilhelm vom Bayerischen Rundfunk: „Wir konnten | |
die Rechte zu wirtschaftlich angemessenen Konditionen erwerben.“ | |
Wobei die Taschen tiefer geworden sein dürften: Die DFL jedenfalls | |
frohlockte über ein Rekordergebnis von 2,5 Milliarden Euro für die | |
Inlandsrechte 2013-2016, das macht durchschnittlich rund 628 Millionen Euro | |
pro Saison. Bislang werden hier „nur“ 412 Millionen Euro gezahlt - der neue | |
Deal bedeutet also eine satte Steigerung um rund 52 Prozent. | |
Einen neuen Player gibt es immerhin im audiovisuellen Geschäft ums runde | |
Leder: Die Axel Springer AG (Welt, Bild) darf ab 2013 Kurzzusammenfassungen | |
der Spiele als Clips im Web-TV und via Mobilfunk anbieten. Deren Abruf soll | |
ab eine Stunde nach Spielende als Pay-Angebot und ab 0.00 Uhr kostenlos | |
möglich sein. | |
17 Apr 2012 | |
## AUTOREN | |
Steffen Grimberg | |
## TAGS | |
Deutsche Telekom | |
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