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# taz.de -- Next generation: Jung mit starken Themen
> Alexandra Werwath setzt sich für eine Zivilklausel im Hochschulgesetz
> ein: Die Grüne Jugend hat sie auch deshalb in ihren Bundesvorstand
> gewählt - obwohl sie aus dem winzigen Bremer Landesverband kommt.
Bild: Alexandra Werwath lässt sich nicht ignorieren.
Alexandra Werwath steckt jetzt also mitten im Abi-Stress. Außerdem gehört
sie seit Sonntag zum Bundesvorstand der Grünen Jugend (GJ). „Eigentlich“,
gibt die 19-Jährige zu, „lässt sich das schlecht vereinbaren.“
Sie ist trotzdem angetreten, beim GJ-Bundeskongress am Sonntag, auch weil
die KollegInnen versprochen hatten, ihr den Rücken so lange freizuhalten.
Mit 81 Prozent bekam sie ein starkes Ergebnis – obwohl sie aus dem kleinen
Bremen kommt: Der Bundesvorstand der Grünen-Nachwuchsorganisation ist
zehnköpfig – und aus Bremen war lange keiner mehr dabei. Umgekehrt lässt
sich, wer aus dem Mini-Staat in einen Bundesvorstand einzieht
landespolitisch nicht einfach übergehen.
Zumal Werwaths Erfolg kein Zufall war: Politisch aktiv ist sie mindestens
seit 2007, als sie als GesamtschülerInnenvertreterin Bildungsstreiks und
die Großdemos gegen Kürzungen des Hochschul-Etats mitorganisierte. Und in
den fünf Jahren hat sie sich ein Themen-Portfolio über junggrüne
„Legalize-it!“-Gemeinplätze hinaus erarbeitet: In ihrer Bewerbung versprach
Werwath die Stärkung des basisdemokratischen Elements und den Ausbau der
politische Bildung. Und dann hat sie noch einen Bremer Konflikt
gehighlightet: „Mir“, sagt sie, „ist die Verankerung der Zivilklausel im
Hochschulgesetz wichtig“ – also ein Verbot der Rüstungsforschung für die
Landes-Hochschulen. Das hat sie dem Bundeskongress erklärt – mit dem
Hinweis, dass die Landtagsfraktion sich dagegen ausgesprochen hat, ohne
Diskussion in der einst friedensbewegten Partei. „Ein Unding“, so Werwath.
Mindestens ist das ein Projekt. Und gerade weil so etwas Bremens Altgrünen
fehlt, überrascht die Eile, mit der die Fraktion das Thema Anfang März
begrub: Klar hat man in staatstragender Rolle Verantwortung für die
heimische Satelliten-Industrie. Aber parteistrategisch ist es unklug, junge
Talente mit abgeklärtem 50-Plus-Pragmatismus zu verprellen: Werwath steht
aber nicht allein. Und ihr Einfluss ist gewachsen.
18 Apr 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
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