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# taz.de -- Champions League Halbfinale: Messi verschießt Barças Chance
> Der FC Barcelona hat im Rückspiel des Champions League Halbfinales 2:2
> unentschieden gespielt – und doch verloren. Der FC Chelsea ist im Finale.
Bild: Didier Drogba feiert den Sieg seiner Mannschaft.
BARCELONA dpa | Der FC Chelsea hat den Traum des FC Barcelona von der
historischen Titelverteidigung in der Champions League brutal zerstört.
Trotz 55 Minuten in Unterzahl konnten die Engländer nach dem 2:2 (1:2) im
Halbfinal-Rückspiel nach einem dramatischen Duell jubeln: Denn dank der
genialen Auswärtstore von Ramires (45.+1 Minute) und Fernando Torres
(90.+1) steht die Mannschaft von Interimstrainer Roberto di Matteo zum
zweiten Mal nach 2008 im Finale der Königsklasse. Im Endspiel am 19. Mai in
München wartet auf die Londoner dann entweder der FC Bayern oder Real
Madrid.
Ausgerechnet „Barcas“ Weltfußballer Lionel Messi versagten am Dienstagabend
die Nerven: In der 49. Minute hämmerte der Superstar aus Argentinien einen
Strafstoß an die Latte - es wäre sein 15. Saisontreffer in der europäischen
Fußball-Superliga gewesen. Nach 35 Minuten hatte Sergio Busquets mit dem
1:0 das Hinspielresultat für den spanischen Meister egalisiert, Andrés
Iniesta (43.) baute die Führung vor 94 000 Zuschauern im ausverkauften Camp
Nou aus.
Doch der Tabellen-Sechste der Premier League behielt auch die Nerven,
nachdem Kapitän John Terry nach 35 Minuten wegen einer Tätlichkeit vom
Platz geflogen war. Der Brasilianer Ramires traf unmittelbar vor der Pause
mit einer herrlichen Bogenlampe, ausgerechnet der Spanier Torres machte
dann mit einem Solo in der Nachspielzeit die Überraschung perfekt.
„Im Fußball gewinnt nicht immer der Favorit oder die bessere Mannschaft.
Barcelona ist die beste Mannschaft der Welt – das war für uns die
Extra-Motivation“, meinte Torschütze Torres. „Die Freude ist riesig. In der
Kabine sind gerade alles etwas ausgeflippt“, sagte Chelseas spanischer
Mittelfeldspieler Juan Manuel Mata. „Es schien so, als würde alles gegen
uns laufen. Aber am Ende haben wir uns zusammengerissen und für unseren
Traum gekämpft.“
Schon nach knapp drei Minuten hätte Barca das 0:1 vom Hinspiel wettmachen
können – Messi jagte den Ball aus zehn Metern ans Außennetz. Wenig später
vertändelte Alexis Sanchez eine gute Chance in bester Position. Die Spanier
waren hellwach: Drei Tage nach der bitteren 1:2-Heimniederlage im Clásico
gegen Real Madrid und der de facto verspielten Meisterschaft war der
Siegeswille wieder erwacht.
## Messi vergibt eine „Hundertprozentige“
Trainer Josep Guardiola hatte sein Team im Vergleich zum Gipfeltreffen in
der Primera Division auf vier Positionen verändert. Offensive war Trumpf.
Aber selbst das Powerplay gegen das massierte Mittelfeld und den
Abwehrriegel der Londoner wurde zur Geduldsprobe. Als Messi sogar eine
„Hundertprozentige“ vergab, stöhnten die Fans: Nach Hackentrick von Cesc
Fabregas kam der Torjäger frei zum Schuss – Chelseas Keeper Petr Cech
parierte mit dem Fuß (19.).
Chelsea kam kaum an den Ball, setzte aber Nadelstiche: Der Schuss des
Hinspiel-Torschützen Didier Drogba landete am Außennetz (25.). Kurz darauf
musste Guardiola schon wechseln: Verteidiger Gerard Piqué war bei einem
Zusammenprall mit seinem eigenen Torwart Victor Valdes fast k.o. gegangen
und kam nicht mehr richtig auf die Beine. Mit Verdacht auf
Gehirnerschütterung musste er ins Krankenhaus.
Nach 34:30 Minuten war der Bann gebrochen, als Busquets nach Vorlage von
Isaac Cuenca traf. Weltmeister Iniesta legte nach, Ramires schockte den
Titelverteidiger mit seinem Konter-Traumtor. Die Londoner hatten Glück, als
Pechvogel Messi in der 83. Minute nur den Pfosten traf - und auch Javier
Mascherano in der Schlussminute die Siegchance vergab.
25 Apr 2012
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