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# taz.de -- Internationale Presseschau CL-Halbfinale: „Opfer des jüngsten Cl…
> Spaniens sportliche Öffentlichkeit reagiert enttäuscht auf die Niederlage
> der Madrilenen gegen den FC Bayern. Der englische Boulevard konzentriert
> sich dagegen auf Mourinho. Ein Überblick.
Bild: Auch diesmal kriegten die Kritiker von Reals Coach José Mourinho wieder …
BERLIN taz | Die spanische Presse reagiert auf die Niederlage Real Madrids
gegen Bayern München im Champions-League-Halbfinale enttäuscht, aber nicht
wütend. „Die zehnte ... Enttäuschung“, schreibt die Sport aus Barcelona in
Anspielung auf den erhofften zehnten Champions-League-Titel Reals. „Sie
dachten, sie hätten den berühmten zehnten Sieg schon in der Tasche, aber
der Fußball hat Gerechtigkeit walten lassen und Madrid bezahlt für seine
Knauserigkeit.“
Auch die Sportzeitung Marca aus Madrid beschäftigt sich mit dem verpassten
zehnten Sieg: „Elf Meter bis zum Zehnten“. „So nah und doch so fern“,
titelt das Blatt am Donnerstag. „Jetzt heißt es wieder warten“, kommentiert
die Zeitung nüchtern.
„Bayern hatte mehr Glück“, sagte José Mourinho, Trainer Real Madrids, laut
Marca. „Die, die verlieren, sind die mit den Eiern“, sagte er. Schlechter
Verlierer? Nein, nur traurig, meint Marca. „Madrid ist Opfer des jüngsten
Clásico, der großen Anstrengung, um der Meisterschaft in der Liga näher zu
kommen“, erklärt El Deportivo die Niederlage. „Mit einem erloschenen
Madrid, ohne Rhythmus und ohne Lösungen, gewinnt Bayern verdient.“
Aber, da sind sie sich alle einig, Elfmeterschießen ist nun mal ein
Glücksspiel. „Wie sonderbar ist Fußball, so viele waren sich sicher, dass
das Finale Barça-Madrid sein würde und jetzt ist es Bayern-Chelsea. Fußball
ist Fußball und der zehnte muss warten, zum zehnten Mal, noch eine Saison
mehr“, fasst El Mundo Deportivo zerknirscht zusammen. Fußball ist Fußball,
eben.
## Bei den Briten liegt der Fokus auf Mourinho
Die britische Presse hingegen konzentrierte sich ganz auf Real-Coach Jose
Mourinho. „Die Schande für Jose ist Real“, titelte die Sun. Das zweite
große Boulevardblatt Mirror, reagierte weniger emotional und beschränkte
die Headline auf das nun ausbleibende Wiedersehen des Portugiesen mit
seinem Ex-Club aus London: „Keine Chance, Jose: Bayern verhindert Mourinhos
Wiedersehen mit Chelsea".
Nur die Times würdigte die Nervenstärke der Bayern im Elfmeterschießen. Der
Guardian bleibt dann wieder beim auf der Insel immer noch omnipräsenten
Madrilenen hängen: „José Mourinho unterstützt 'Chelseas Helden' im
Champions League Finale". Flächendeckend ließ Madrids Trainer einige
verbale Salven in Richtung der Kritiker des Londoner Finalisten, die im Nou
Camp am Dienstag nahezu perfekt Beton angerührt hatten, verlauten.
Die hätten schlicht keine Ahnung, sagte Mourinho, und fühlte sich an die
Vorwürfe vor zwei Jahren gegen Inter erinnert, das Barca mit ähnlicher
Taktik aus dem Wettbewerb gemauert hatte. „Sie wissen nichts über Charakter
und Persönlichkeit“. Er bleibe in Madrid und wolle im nächsten Jahr wieder
angreifen, gab „Mou“ dann noch zu Protokoll.
## Der erlebt eine „magische Nacht“
In Deutschland gibt sich die Bild überraschend unaufgeregt: „Sieg im
Elfer-Krimi – Bayern im Finale“ ist der Titel. Nicht mal ein Wortspiel mit
Torhüter Manuel Neuer gönnt sich das Boulevard-Blatt: „Neuer hält
gigantisch“, freut sie sich nur. Die Süddeutsche Zeitung meint, eine
„Identitätswiederfindung“ bei den Bayern zu erkennen.
Das in München beheimatete Blatt empfindet „Erleichterung, Freude, Stolz“.
Für den Kicker war es eine „magische Nacht“, die den „Bayern-Traum“
erfüllt. „Die Mannen um Jupp Heynckes“ hätten „in der 'Hölle von Madri…
120 Minuten lang einen großen Kampf abgeliefert“, urteilt das
Fussballmagazin pathetisch.
26 Apr 2012
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